Tipps und Termine (16.-18.3.)

Wohin am Wochenende?

Albrecht Fuchs in Berlin
„Es ist eine Binsenweisheit, dass man als Fotograf sein Verhältnis zu dem Menschen immer gleich mitfotografiert. Aber eine bestimmte Distanziertheit habe ich sicher. Ich will mich den Leuten nicht so überstülpen“, sagt Albrecht Fuchs über seine Arbeit. Der in Köln lebende, 47-jährige Westfale präsentiert in der März-Ausgabe von Monopol ein Portfolio seiner Künstlerporträts. Meist sind die Menschen auf seinen Fotos von Kopf bis Fuß zu sehen, was einerseits aus der Wahrung dieses gewissen Abstands resultiert. Doch auch daraus, dass Albrecht Fuchs sich für Räume und Umgebungen interessiert. Jetzt stellt Fuchs in Berlin aus: In der Schau „Hmong Americans“, die in Kooperation mit dem Label „International Wardrobe“ entstand, zeigt der Fotograf seine Porträts von Hmong-Einwanderer in den USA vor, ein indigenes Volk aus Ostasien, das nach dem Vietnamkrieg vor allem in die USA geflüchtet ist.
"Hmong Americans", Galerie für Moderne Fotografie, Berlin, bis 21. April, Eröffnung am 15. März, 19 Uhr

Jonathan Lasker in Berlin

Seine Malerei wurde einmal als „Commedia dell’arte des Stils“ charakterisiert: Der 1948 in New Jersey geborene Jonathan Lasker versammelt in seinen Bildern divergierende Formen abstrakter Malerei. Typisch für Lasker ist das Nebeneinander von Linienknäueln und undechiffrierbaren Zeichen. Über dünn gemalten Bildflächen stehen wulstig auf die Leinwand gedrückte Gitterstrukturen, die in Farben von Erdbeersahnerosa bis Lego-Blau, -Rot, -Gelb leuchten. Schreiende Farbkombinationen, pastose Linienknäuel protzen mit sinnlicher Materialhaftigkeit und stören mutwillig Ordnungssysteme. Acht zwischen 1983 und 1992 gemalte Schlüsselwerke zeigt die Berliner Galerie Thomas Schulte jetzt unter dem Titel „The 80s“ – eine konzeptionelle Malerei, die erstaunlich frisch geblieben ist.
"The 80's", Galerie Thomas Schulte, Berlin, bis 21. April, Eröffnung am 16. März, 19 Uhr

Martin Eder in Berlin
"Kunst ist politisch, alle Formalästhetik ist lachhaft. Wenn man die Möglichkeit hat, auf zwei, drei Quadratmetern etwas auszudrücken, eine Ausstellung zu machen, sich also auf eine Obstkiste zu stellen, um zu Menschheit zu sprechen, dann muss man auch etwas zu sagen haben", schrieb der Künstler Martin Eder in der Novemberausgabe von Monopol. Und da ist sie jetzt, die nächste Ausstellung in seiner Heimatstadt Berlin: Bei Eigen & Art zeigt Eder neue Aluminiumskulpturen, zehn Leinwänden und Papierarbeiten. Gegenstand der Bilder sind Torsi „mit dem Teint des Unterbauches von totem Fisch“ (Eder): unförmige, vom Leben gezeichnete Körper.
"Asymmetry", Galerie Eigen + Art, Berlin, bis 5. Mai, Eröffnung am 17. März, 17 Uhr


"30 Künstler/30 Räume" in Nürnberg
30 zeitgenössische Künstler aus Europa präsentieren in Nürnberg ihre Assoziationen zum Thema Raum. Unter dem Titel «30 Künstler/30 Räume» gibt es an sechs Ausstellungsorten in der Stadt sowie auf öffentlichen Plätzen unter anderem begehbare Installationen zu erkunden. So können sich etwa Besucher im Neuen Museum einen Weg durch lange, schwarze Perlenschnüre bahnen und dabei beobachten, wie die Wahrnehmung verschwimmt. In der Kunsthalle hat der Berliner Künstler Michael Beutler aus Bambusstangen und Papier eine Drehskulptur auf einem Wasserbett errichtet. (dpa)
Verschiedene Orte in Nürnberg, 17.3. bis 17.6., Eröffnung am 16.3., 18 Uhr im Neuen Museum, um 22 Uhr Performance von Egill Sæbjörnsson im Kunstverein Nürnberg

"Soundart" in Karlsruhe
Dem Klang als Medium der Kunst folgt eine Ausstellung in Karlsruhe. «Wir zeigen die Befreiung des Klangs aus dem Gefängnis der Musik», erläuterte der Leiter des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM), Peter Weibel, am Donnerstag das Ausstellungskonzept von «Soundart». Die Palette der rund 150 Klangkunststücke reicht von Altmeister Bruce Nauman, der 1968 sechs Tage die Geräusche seiner Arbeit aufgenommen hat, bis zum Goldenen-Löwen-Gewinner 2011, Christian Marclay. In dessen Video wird eine Elektrogitarre geräuschvoll «zu Tode geschleift». Insgesamt sind Werke von rund 100 Künstlern zu sehen - und vor allem zu hören. Darauf legte Weibel besonderen Wert. «Egal, was Sie hier machen, es wird klingen.» (dpa)
ZKM Karlsruhe, 17.3. bis 6.1. 2013
, Eröffnung: Fr, 16.3., 19 Uhr

Per Kirkeby in Duisburg
Wenig bekannte frühe Werke sowie jüngste Gemälde des dänischen Künstlers Per Kirkeby stehen im Mittelpunkt einer Schau in Duisburg. Das Museum Küppersmühle gibtunter dem Titel «Per Kirkeby - Maler - Forscher - Poet» einen Überblick über das vielgestaltige Werk des Geologen, der zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern Europas zählt. Neben rund 80 großformatigen Gemälden, Masonitbildern und Zeichnungen gehören dazu bisher in Deutschland kaum gezeigte frühe Collagen, Fotos von Grönland-Expeditionen, Politplakate, Filme und Comic-Entwürfe. Im Zentrum aber stehen erstmals gezeigte neue Bilder Kirkebys mit einer völlig veränderten Palette strahlender Farben, die man bisher von dem 73-jährigen Künstler nicht kannte. (dpa)
Museum Küppersmühle, Duisburg, 16.3. bis 28.5.
, Eröffnung: Donnerstag, 15.3., 19 Uhr

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