Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Basel, Düsseldorf, Erlangen, Osnabrück, Wien und Wolfsburg

"Sculpture on the Move 1946‒2016" in Basel
Zuwachs für das Kunstmuseum Basel: Der Neubau des renommierten Museums wird gemeinsam mit dem frisch sanierten Hauptbau eröffnet. Die Premierenausstellung "Sculpture on the Move" soll die dynamische Entwicklung der Skulptur seit der unmittelbaren Nachkriegszeit aufzeigen. Die Werke sind abstrakter geworden, haben sich Alltagsobjekten angenähert oder sich räumlich wie konzeptuell entgrenzt. Im Altbau werden Skulpturen der 40er- bis 70er-Jahre präsentiert, im Neubau Werke der 80er, von Fischli/Weiss, Charles Ray oder Franz West. Der Parcours endet im – 1980 eröffneten – Museum für Gegenwartskunst mit Positionen der letzten 25 Jahre: Absalon, Matthew Barney, Damien Hirst, Gabriel Orozco, Monika Sosnowska, Oscar Tuazon und Danh Vo.
"Sculpture on the Move 1946‒2016", Kunstmuseum Basel, bis 18. September

Jean Tinguely in Düsseldorf
Es quietscht und rattert in Museum: Die absurden Maschinen und beweglichen Schrottskulpturen des Schweizer Künstlers Jean Tinguely (1925-1991) sind ab Samstag im Düsseldorfer Museum Kunstpalast zu erleben. In der Retrospektive "Super Meta Maxi" mit mehr als 90 Werken wird der Weg des einstigen Lebensgefährten von Niki de Saint Phalle (1930-2002) von frühen Drahtplastiken bis zu seinen spektakulären Großinstallationen verfolgt. Höhepunkt ist die begehbare, 16 Meter lange und 8 Meter hohe "Méta-Maxi-Maxi-Utopia"-Maschine von 1987, die erstmals von ihrer Heimat im Museum Tinguely in Basel nach Deutschland gebracht wurde. Die Ausstellung wandert anschließend weiter nach Amsterdam ins Stedelijk Museum, allerdings ohne die "Méta-Maxi"-Maschine - sie passt nicht in das Museum. (dpa)
"Jean Tinguely: Super Meta Maxi", Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 23. April bis 14. August

Dominique Gonzalez-Foerster in Düsseldorf
40 Etagenbetten, 100 Bücher und sechs überdimensionale Nachbildungen von Skulpturen in einem Raum: Die Installation "K.2066" ist eine von und 30 Arbeiten der französischen Künstlerin Dominique Gonzalez-Foerster, die von Samstag an in der Kunstsammlung NRW (K20) gezeigt werden. Die bislang größte Ausstellung der 51-jährigen Künstlerin mit dem Titel "1887-2058" bietet einen Einblick in ihr 25 Jahre umspannendes Schaffen. Die Ausstellung sei eine "Zeitmaschine", die die Besucher auf eine Reise durch Räume und Zeiten mitnehme, teilte die Kunstsammlung am Freitag mit. Die Installationen werden dabei durch Videoprojektionen und eigens von Gonzalez-Foerster geschaffene Sounds begleitet. Die Düsseldorfer Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Centre George Pompidou in Paris. (dpa)
"Dominique Gonzalez-Foerster: 1887-2058"
, Kunstsammlung NRW, K20, 23. April bis 7. August

"Böse Clowns _reloaded" in Erlangen
Kein Clown kommt ohne Maske aus, und wenn es eine Fratze ist, die der Spaßmacher zieht. Um das mutmaßliche wahre Gesicht und die Ambivalenz von Clowns, Hofnarren oder Harlekins kreiste bereits die Gruppenschau "Böse Clowns" 2015 im Hartware MedienKunstVerein Dortmund. Um Skulpturen, Malerei und Installationen ergänzt findet die Schau jetzt im Kunstpalais Erlangen statt. Die Grundfragen sind dieselben: Was verbirgt sich hinter Schminke und Kostüm? Was führt die Witzfigur wirklich im Schilde? Wie schizophren, wie böse kann ein Clown sein? Zu sehen sind Werke von Jake und Dinos Chapman, Uwe Henneken, der Gruppe Insane Clown Posse, von Pussy Riot oder Cindy Sherman.
"Böse Clowns _reloaded", Kunstpalais Erlangen, 24. April bis 26. Juni

Medienkunst-Ausstellung in Osnabrück
Wie sieht die Zukunft des Sehens aus? Diese Frage stellen sich die Künstlerinnen und Künstler, deren Werke bei der Ausstellung des European Media Art Festivals vom 20. April bis zum 22. Mai in der Kunsthalle Dominikanerkirche in Osnabrück zu sehen sind. Die Frage, wie die Kunst mit den Erwartungen an die Zukunft umgehe, stehe bei der Schau im Fokus, sagte Hermann Nöring, Kurator der Ausstellung. Insgesamt sind 21 Werke von 20 Künstlern aus neun Nationen zu sehen. Die Ausstellung ist Teil des European Media Art Festivals, bei dem vom 20. bis 24. April 160 Filme in Osnabrück gezeigt werden. (dpa)
Infos zum Festival auf www.emaf.de

Oliver Laric in Wien
Der Autor ist tot, aber die Kunst lebt weiter. Die Künstler haben sich den veränderten Bedingungen angepasst. Oliver Laric, 1982 in Innsbruck geboren, gehört zu einer Generation, die sich längst vom Kult um autonomes Schöpfertum verabschiedet hat. Laric operiert mit vorgefundenem Material, das er sammelt, bearbeitet und kompiliert. Neuerdings arbeitet er mit Gipsabgüssen von historischen Plastiken. In der Wiener Secession sind neue Filme, Fotos und Plastiken zu sehen, die nach Recherchen des Künstlers in Wiener Abgusssammlungen entstanden sind. Prägende Figur hinter der neuen Werkserie ist der Franzose Francois Willème, der mit einer fotografischen Technik – 1860 patentiert – moderne 3D-Scan- und Druckverfahren vorwegnahm.
"Oliver Laric: Photoplastik", Secession, Wien, bis 19. Juni

"Wolfsburg unlimited" in Wolfsburg
Was ist eine Stadt und was macht sie aus? Mit der Ausstellung "Wolfsburg unlimited. Eine Stadt als Weltlabor" (unsere Preview zur Ausstellung lesen Sie hier) beantwortet das Kunstmuseum Wolfsburg diese Frage ab Sonntag am Beispiel der VW-Stadt. "Deutschland bündelt sich hier in Wolfsburg wie im Brennglas", sagte Museumsdirektor Ralf Beil am Donnerstag. Die Stadt sei deshalb exemplarisch für andere Städte. Für den neuen Museumsdirektor Beil ist es die erste große Schau am neuen Arbeitsplatz. Sieben Großprojekte spiegeln die Stadt - und zum ersten Mal wird das Museum in Gänze zum Ausstellungsort. Objekte aus der frühen Vergangenheit Wolfsburgs bis hin zum Zeitschriftencover zum Abgasskandal beim Autobauer VW sind zu sehen. Highlight der Ausstellung ist das heruntergekommene Autokino "Midwest" zwischen meterhohen Hafencontainern des Künstlers Julian Rosefeldt. "Ich war zweimal in Detroit und habe dort viele Analogien zu Wolfsburg seit der Krise gesehen", erklärte der Künstler. (dpa)
"Wolfsburg unlimited. Eine Stadt als Weltlabor", Kunstmuseum Wolfsburg, bis 11. September