Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Frankfurt, Magdeburg, München und Paris

"Das imaginäre Museum" in Frankfurt
Kann Kunst auch in der Erinnerung existieren oder muss sie zwingend gezeigt werden? Dieser Frage geht das Museum für Moderne Kunst (MMK 2) in Frankfurt mit einer groß angelegten Ausstellung nach (unsere Preview dazu lesen Sie hier). Unter dem Titel "Das imaginäre Museum" zeigt es rund 80 Hauptwerke der zeitgenössischen Kunst und fordert die Besucher der Werkschau auf, sich die Arbeiten einzuprägen. Während der letzten beiden Ausstellungstage am 10. und 11. September werden die Kunstwerke entfernt und existieren für die Museumsbesucher dann nur noch in Gedanken. Zu sehen sind bis dahin unter anderem bekannte Arbeiten von Marcel Duchamps, Isa Genzken, Claes Oldenburg, Sigmar Polke oder Andy Warhol, wie das Museum am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Centre Pompidou in Metz und der Tate Liverpool. In England war sie bereits zu sehen. (dpa)
"Das imaginäre Museum", MMK 2, Frankfurt am Main, 24. März bis 4./11. September

Joachim Brohm in Magdeburg
"Modell, Replik, Rekonstruktion, Nutzung, Inszenierung" sind laut Joachim Brohm die Stichworte für seine fotografische Bestandsaufnahme des Architektur-Erbes. Ausstellungsort: das älteste Bauwerk Magdeburgs, das Kloster Unser Lieben Frauen. Allerdings fokussiert Brohm mit seinem Projekt "State of M." auf die klassische Moderne. Gut 80 Jahre, nachdem Ludwig Mies van der Rohes Plan gescheitert war, in Krefeld einen Golfclub zu bauen, realisierte der belgische Architekt Paul Robbrecht ein Modell im Maßstab 1:1. Brohm fotografierte die Architektur und betonte ihren temporären Charakter. In neueren Studien von Bauten Rudolph Schindlers in Los Angeles und Walter Gropius in Dessau setzte der Fotograf sein Projekt fort.
"Joachim Brohm: State of M.", Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg, bis 12. Juli

Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou in München
Mit einer umfassenden Auswahl aus dem Pariser Centre Pompidou zeigt das Haus der Kunst in München die Bandbreite zeitgenössischer Kunst aus vielen Teilen der Welt. Die Schau "Eine Geschichte" umfasst rund 160 Arbeiten von mehr als 100 Künstlern. Sie soll einen Überblick über künstlerische Positionen seit den 1980er Jahren geben. Erstmals ist damit nach Veranstalterangaben eine Sammlung des Centre Pompidous in diesem Umfang außerhalb von Frankreich zu sehen. Die Themen reichen von Krieg und Terror über Katastrophen bis zu Aids. Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) sagte zur Eröffnung am Donnerstag, das staatliche französische Kulturzentrum Pompidou sei eine "überragende Institution für zeitgenössische Kunst" und damit auch ein Vorbild für das Haus der Kunst. (dpa)
"Eine Geschichte", Haus der Kunst, München, 25. März bis 4. September

Henri Rousseau in Paris
Mal weniger naiv will das Pariser Orsay-Museum den französischen Maler Henri Rousseau (1844-1910) in seiner Ausstellung zeigen. Unter dem Titel "L’Innocence archaïque", etwa "Die archaische Unschuld", werden den Meisterwerken wie "Der Traum" und "Die Schlangenbeschwörerin" Gemälde bedeutender Romantiker wie Eugène Delacroix und Philipp Otto Runge gegenübergestellt. Man wollte keine wiederholte Werkschau über Rousseau als einen Hauptvertreter der naiven Kunst machen, sondern zeigen, dass seine Kunst von einem archaisierenden Stil beeinflusst sei, der sich seit dem 16. Jahrhundert durch die westliche Malerei durchziehe, sagte Kuratorin Beatrice Avanzi. Neben Rousseaus Inspirationsquellen sind aber auch Werke von Pablo Picasso, Wassily Kandinsky oder Paula Modersohn-Becker zu sehen. Diese Künstler der europäischen Avantgarde waren von seinen Tropenlandschaften und Landschaftsporträts in vereinfachten Formen und hellen Farben begeistert. Die bis zum 17. Juli dauernde Werkschau war im Frühjahr vergangenen Jahres in Venedig im Dogenpalast zu sehen. (dpa)
"Le Douanier Rousseau. L’Innocence archaïque", Musée d'Orsay, bis 17. Juli