Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Düsseldorf, Herford, Berlin und St. Moritz

"Avatar und Atavismus" in Düsseldorf
In der westlichen Kunst der 80er-Jahre tauchten vermehrt Köpfe, Hände und andere Körperteile auf. Die Ausstellung "Avatar und Atavismus" versammelt in der Kunsthalle Düsseldorf namhafte, mit Archetypen arbeitende Künstler verschiedener Generationen, die sich oft an Outsider-Kunst orientierten und mit der Abstraktion der Moderne weitgehend brachen. Zu sehen sind Werke zwischen Obsession, Narration und Ironie, wie sie nach der postmodernen Wende ab 1978 möglich geworden sind. Künstler wie Francesco Clemente, Walter Dahn und Georg Jiri Dokoupil stehen für die "wilden" 80er, außerdem sind "Lemuren" von Franz West, Masken Günther Förgs und die gestrickten Gesichtsmasken "Balaklava" von Rosemarie Trockel zu sehen. Jüngste Beispiele sind Avatare von Justin Matherly oder Eva Kot’átková.
"Avatar und Atavismus. Outside der Avantgarde", Kunsthalle Düsseldorf, 22. August bis 8. November

Performance-Kunst in Herford
Mit Freilufttheater und Performance-Künstlern will das Kunstmuseum Marta in Herford gemeinsam mit den Bürgern seinen zehnten Geburtstag feiern. Wie das Museum ankündigte, werden am vierten Augustwochenende rund um das Gebäude zahlreiche Künstler für Programm sorgen. Die Bandbreite reicht von Graffitikunst-sprühenden Schulklassen bis hin zu Auftritten internationaler Künstler. So lädt der New Yorker Brent Birnbaum Besucher dazu ein, sich in einer Performance von liebgewonnenen Gegenständen zu verabschieden, die Schweizerin Chantal Michel wird in ihren Inszenierungen selbst zur Skulptur und am Stand der "FritesCowboys" gibt es essbare Kunst aus den Niederlanden: Hier kann man mit einer Kartoffelkanone eigene Pommes schießen und anschließend frittiert genießen. 1995 öffnete der Museumsbau des US-Stararchitekten Frank O. Gehry seine Pforten. Zehn Jahre später kann das Museum nicht nur Jubiläum, sondern auch die Kritikerauszeichnung "Museum des Jahres" feiern. Das Marta setzt auf zeitgenössische Kunst, Design und Architektur. (dpa)
"Marta wird 10 - Das Fest", Marta, Herford, 22. und 23. August, das Programm finden Sie hier

"Augen auf! 100 Jahre Leica Fotografie" in Berlin
"Ohne Übertreibung kann man sagen, dass die Leica und das Kleinbild das 20. Jahrhundert als Kamerasystem und als Art, die Welt wahrzunehmen, dominiert haben. Die Erfindung 1914, die Markteinführung 1925 waren Meilensteine nicht nur in technischer, sondern auch in phänomenologischer Hinsicht", sagte Hans-Michael Koetzle, Kurator der Ausstellung "Augen auf! 100 Jahre Leica", in Monopol. Nach Stationen in Frankfurt und Hamburg, können sich Besucher jetzt in Berlin von den Ergebnissen - rund 550 Fotografien - dieser Meilensteine überzeugen. Darunter sind Arbeiten von: Alexander Rodtschenko, Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, Christer Strömholm, Robert Frank, Bruce Davidson, William Klein, F.C. Gundlach, Fred Herzog, Barbara Klemm, Robert Lebeck, William Eggleston, René Burri, Thomas Hoepker und Bruce Gilden.
"Augen auf! 100 Jahre Leica Fotografie", C/O Berlin, 22. August bis 1. November

St. Moritz Art Masters
Kunstkenner wissen: St. Moritz ist nicht nur im Winter eine Reise wird. Zum achten Mal findet dieses Jahr die St. Moritz Art Masters im schweizerischen Engadin statt. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem "Bel Paese" Italien, denn: Die Geschichte der italienischen Kunst soll gefeiert werden. Neben künstlerischen Strömungen des 20. Jahrhunderts, werden vor allem neue Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst, sowie Arbeiten der 1960er und 70er Jahre auf dem "Walk of Art" zu sehen sein. Dafür fertigten die Künstler Arnaldo Pomodoro, Augusto Perez und Giacomo Manzù eine Installation an, die entlang der Fußgängerzone von St. Moritz verläuft. Ein weiterer Teil der Art Masters, sind unter anderem Werke von Lucio Fontana und Piero Manzoni, die in der dortigen Protestantischen Kirche gezeigt werden. Ergänzt wird der Ausstellungsparcours durch Workshops, Tagungen und Vorträge.
St. Moritz Art Masters, St. Moritz, 21. bis 30. August

Paul Schneider von Esleben – das Erbe der Nachkriegsmoderne
Dieses Jahr wäre der Architekt Paul Schneider von Esleben 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass organisiert das Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI) zwei Ausstellungen, um einen der wichtigsten Architekten der deutschen Nachkriegsmoderne zu würdigen. Von Esleben betrachtete Gebäude als Gesamtkunstwerke, die er bis ins Detail – sei es Kunst am Bau oder das Mobiliar – durchgestaltet hat. Bekannte Bauten sind unter anderem: Die gläserne Hochgarage an der Grafenberger Allee in Düsseldorf, die er 1952 errichtete und als das erste Parkhaus in Deutschland nach dem Krieg gilt, oder das Mannesmannhochhaus, ebenfalls in Düsseldorf. Das Mannesmannhochhaus ist einer der Ausstellungsorte, in dem die Besucher vor allem über die Geschichte des Bauwerks mehr erfahren können und vor Ort am Original sehen, wie von Esleben entworfen und gestaltet hat. Die zweite Ausstellung, im Haus der Architekten, befasst sich mit der Person von Esleben: Dem Architekten, Künstler, Unternehmer und Persönlichkeit der Düsseldorfer Gesellschaft. Wer noch mehr Bauten von ihm sehen möchte, hat es in Düsseldorf nicht weit: die Rochuskirche, die Rolandschule und das ehemalige Commerzbank-Gebäude, sind alles Projekte, die Paul Schneider von Esleben im Düsseldorfer Stadtgebiet verwirklicht hat.
"Das Mannesmann – Architekturikone des Wirtschaftswunders", Mannesmannhochhaus/Wirtschaftsministerium, Düsseldorf, 23. August bis 25. September
"Die Marke PSE – Architektur zwischen Erhalt und Abriss", Haus der Architekten, Düsseldorf, 23. August bis 25. September

Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender