Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Die Eröffnungen der Woche: Tipps für Friedrichshafen, Würzburg, Frankfurt, Kassel und Rostock

Anton Henning in Friedrichshafen
Das 1996 eröffnete Zeppelin Museum in Friedrichshafen, direkt am Bodensee gelegen, bietet nicht nur Technikgeschichte, sondern präsentiert auch bildende Kunst. Wie Woody Allen mit seinem gleichnamigen Film lädt Anton Henning mit seiner umfassenden Schau "Midnight in Paris" zu einer Zeitreise ein. Der 1964 in Berlin geborene Künstler flaniert anhand neuer Gemälde, Skulpturen und Objekte durch die verschiedenen Stilrichtungen der klassischen Avantgarde. Hennings Parcours funktioniert als zusammenhängende Installation und schlägt einen Bogen zur parallelen Retrospektive der Bauhaus-Fotografin Ré Soupault (1901-1996), die es in den 20ern von Berlin nach Paris zog.
Anton Henning "Midnight in Paris", Zeppelin Museum, 26. Juli bis 10. Januar 2016, Eröffnung: Sonntag, 26. Juli, 11 Uhr

Ausstellung von jungen Flüchtlingen: "Stories of my Life"
Im Würzburger Museum im Kulturspeicher erzählen zehn junge Flüchtlinge aus ihrem Leben - in vier Bildern, die für sie und ihr Leben stehen. Die neue Fotoausstellung "Stories of my Life" dreht sich um ihren Alltag, ihre Hoffnungen und auch ihre Erinnerungen. Und das alles mit nur jeweils vier Bildern. Die Jugendlichen sind fast alle ohne ihre Familie nach Deutschland geflüchtet. Oft blieb ihnen nur ein Gegenstand als Erinnerung an Eltern und Geschwister. Für die Ausstellung haben die 15- bis 17-Jährigen sich, ihr Zimmer und ihren wichtigsten Gegenstand fotografiert. Ein professioneller Fotograf hat zudem ein Porträt der Jungen und Mädchen aus Eritrea, Syrien, Afghanistan und Somalia gemacht. "Mit der Ausstellung geht es uns auch darum, die Herzen zu öffnen für die Flüchtlinge", sagt Museumspädagogin Christiane Rolfs. "Zu zeigen, wer sie sind, ihnen eine Bühne zu geben und sie damit aus der anonymen Masse herauszuholen."  (dpa)
"Stories of my Life", Museum im Kulturspeicher, bis Januar 2016

"Die 80er" in Frankfurt
Die Werke haben außer der Entstehungszeit wenig gemeinsam, und doch ergibt der Blick auf die Malerei der 1980er Jahre ein Bild: Das Frankfurter Städel-Museum blickt in diesem Sommer auf die Jahre zwischen 1980 und 1990. Eine Zeit, deren Bilder uns "gleichermaßen vertraut und fremd sind", wie Kurator Martin Engler bei der Vorbesichtigung am Dienstag sagte. Das Haus zeigt am Museumsufer "Die 80er. Figurative Malerei in der BRD". Zu sehen sind rund 100 Werke von insgesamt 27 Künstlern. Sie alle sind um 1950 geboren, Zentren ihres Schaffens waren Berlin, Hamburg und das Rheinland. Gemeinsam ist ihnen, dass sie - nach Konzeptkunst und Minimal Art - wieder mit Leinwand und Pinsel arbeiten. Zum Teil behandelten die Künstler ähnliche Themen. Verbindend ist das Expressive, Kraftvolle, Dynamische und die großen Formate ihrer Arbeiten. Dennoch sei das Hauptkennzeichen "ein widersprüchliches und vielschichtiges Nebeneinander", sagte Engler. (dpa)
"Die 80er. Figurative Malerei in der BRD", Städel Museum, bis 18. Oktober

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"Neue Enden" in Kassel
Mit einer Ausstellung erinnern fast 40 Schüler des Künstlers Fritz Schwegler an den vor rund einem Jahr gestorbenen zweimaligen Documenta-Teilnehmer. Unter dem Titel "Neue Enden" sind von Freitag an im Kasseler Kunstverein in der Kunsthalle Fridericianum Arbeiten von Künstlern wie Gregor Schneider, Thomas Demand oder Martin Honert zu sehen. Dabei sind auch Documenta-Künstler wie Thomas Schütte, Norbert Radermacher, Alice Creischer oder Christian Philipp Müller, die zum Teil zwar nicht von Schwegler unterrichtet wurden, sich aber als Schüler verstehen. Der Bildhauer Schwegler lehrte von den 70er-Jahren bis 2001 Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er intensiven Kontakt mit Joseph Beuys pflegte. Aus seiner Klasse sind einige renommierte Künstler hervorgegangen. Er starb im Juni 2014. Nach Angaben des Ausstellungsmachers Lutz Freyer ist es die erste Ausstellung dieser Art nach dem Tod des Kunstprofessors, der in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. "Wir wollten keine Schwegler-Ausstellung machen", betonte die Kuratorin Sabine Maria Schmidt. Es gehe darum, "Was haben wir bei ihm gelernt, was ist uns in Erinnerung geblieben und was haben wir vergessen?", sagte sie.  (dpa)
"Neue Enden", Kasseler Kunstverein, Kunsthalle Fridericianum, 25. Juli bis 16. August, Eröffnung: Freitag, 24. Juli, 19.30 Uhr

Arno Rink in Rostock
In der Rostocker Kunsthalle sind von Samstag an knapp 100 Gemälde und Zeichnungen des Malers Arno Rink zu sehen. Der 74-jährige Rink gilt als einer der zentralen Vertreter der sogenannten Leipziger Schule. Wie Kunsthallenchef Jörg-Uwe Neumann am Freitag sagte, hängt Rinks Erfolg als Lehrer und Mentor mit seinem außergewöhnlichen Werk zusammen. Zwar ließen sich in seinen frühen Arbeiten noch Einflüsse der Vorbilder Max Beckmann, Pablo Picasso oder Otto Dix finden. Doch er habe sehr schnell einen ganz eigenen, einzigartigen und unverwechselbaren Malstil entwickelt. In seinen monumentalen Gemälden treten dem Betrachter fast lebensgroße Figurengruppen und surrealistisch-visionäre Szenen entgegen. (dpa)
Kunsthalle Rostock, 26. Juli bis 18. Oktober

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