Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Felix Kiessling in Rom
Nicht alle italienischen Vulkane eignen sich als Postkartenmotive. Der erloschene Vavilov zum Beispiel erhebt sich zwischen Sardinien und dem Festland vom Meeresboden, seine Spitze liegt 739 Meter unter der Wasseroberfläche. Felix Kiessling, ein Schüler des Künstlers Olafur Eliasson, ist bekannt für außergewöhnliche und bildstarke Aktionen mit Wasser, Vulkanen und unwirtlichen Landschaften. Er will jetzt in See stechen und mit einer Seilwinde und einem Gewicht den Gipfel des Vavilov berühren. In den letzten Wochen der Vorbereitung waren seine Mitstreiter zwar skeptisch: Die Bootsleute fanden die See zu unruhig, um präzise arbeiten zu können, und die Seilhersteller konnten die gewünschten 1200 Meter nicht in einem Stück produzieren. Doch Felix Kiessling, der schon eigenhändig eine Metallkugel in die brodelnde Lava eines äthiopischen Vulkans geworfen hat, bleibt zuversichtlich. "Ich bin mir absolut sicher, ich kriege das alles hin!" schrieb er uns zuletzt kurz vor dem Ablegen. Wie es ausgegangen ist, zeigt jetzt eine Ausstellung in Rom.
"Vavilov", Galerie Mario Iannelli, Rom, 12. Februar bis 31. März

Tattoo-Ausstellung in Hamburg
Früher oft ein Zeichen sozialer Außenseiter, sind sie heute längst ein Massenphänomen: Tattoos. Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg gibt einen Einblick in die vielfältige Tattoo-Kultur - mit Augenmerk auf künstlerische, handwerkliche und kulturgeschichtliche Fragen. "Tattoos erzählen persönliche Geschichten, schaffen Identität und Zugehörigkeit, verschönern, heilen, schützen, und sie faszinieren und stoßen ab", sagte Kurator Dennis Conrad am Mittwoch in Hamburg. Zu sehen sind mehr als 250 Arbeiten vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, darunter Fotografien, Farbholzschnitte, Gemälde und Skulpturen, Videoarbeiten sowie Vorlageschablonen und Tätowiergeräte. (dpa)
"Tattoo", Museum für Kunst und Gewerbe, 13. Februar bis 6. September

Anja Niedringhaus in Hannover
Knapp 100 Fotografien der in Afghanistan getöteten Anja Niedringhaus sind seit Donnerstag in der Galerie für Fotografie in Hannover zu sehen. Die Menschen in den Krisengebieten standen für die Pulitzer-Preisträgerin stets im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Sie habe einen besonderen Blick auf die Opfer des Krieges gehabt, sagte der Initiator der Schau, Michael Ebert, der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist ein sehr humanistischer Blick." Ein Schwerpunkt der bis zum 12. April laufenden Ausstellung "Anja Niedringhaus - Bilder vom Krieg" sind Porträts von Kindern und Jugendlichen, aber auch verwundete und traumatisierte Soldaten werden gezeigt. Die 48-Jährige war im April 2014 bei einem Anschlag in der afghanischen Unruheprovinz Chost von einem Polizisten getötet worden. Für die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) berichtete die mehrfach ausgezeichnete Fotojournalistin seit 2002 aus Nahost, Libyen, Irak, Afghanistan und Pakistan. Niedringhaus wurde im westfälischen Höxter geboren und studierte in Göttingen. Bereits während ihrer Studienzeit arbeitete sie freiberuflich. Ihre Bilder vom Mauerfall in Berlin brachten ihr 1990 eine Beschäftigung bei der European Press Photo Agency (EPA) in Frankfurt ein. (dpa)
"Anja Niedringhaus - Bilder vom Krieg", GAF - Galerie für Fotografie, bis 12. April

Wilhelm Morgner in Bremen
Die Bremer Museen Böttcherstraße zeigen von Sonntag an die Sonderausstellung "Ungeheuerliche Farbwunder" des expressionistischen Malers Wilhelm Morgner. Der in Soest geborene Künstler (1891-1917) galt als Ausnahmetalent. Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Ernst-Barlach-Haus zeigt, wie er Einflüsse von Vorbildern wie Rembrandt, Vincent van Gogh oder Robert Delaunay zu einer eigenen Bildsprache verarbeitete. Morgner, der im Ersten Weltkrieg im Flandern starb, hinterließ nach Überzeugung der Organisatoren ein für die Moderne richtungsweisendes Werk.
(dpa/lni)
Museen Böttcherstraße, 15. Februar bis 14. Juni

Norbert Bisky in Rostock
Nach drei Monaten geht die Werkschau des Berliner Malers Norbert Bisky in der Rostocker Kunsthalle am Sonntag zu Ende. Rund 12 000 Besucher sahen nach Angaben der Veranstalter die meist großflächigen, grellbunten und zuweilen verstörenden Bilder des 44-jährigen Künstlers. Wie kaum eine Ausstellung zuvor habe die Schau auch Gäste von auswärts nach Rostock gelockt und überaus kontroverse Reaktionen ausgelöst, sagte Kunsthallen-Sprecherin Cindy Höhne. Auf die Farben hätten die meisten Besucher positiv reagiert, bei den Motiven sei das Echo gespalten gewesen. Die Einträge im voll gefüllten Gästebuch belegen dieses Fazit. (dpa)

"Norbert Bisky: Zentrifuge", Kunsthalle Rostock, bis 15. Februar 2015


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