Wer sich in den 50er-Jahren für Kunst interessierte, war sicherlich überall besser aufgehoben als in Los Angeles. Während in New York Robert Rauschenberg de Kooning ausradierte und nach dem abstrakten Expressionismus mit Pop-Art gleich die zweite große Kunstwelle anrollte, galt die kalifornische Metropole als rückständig und erzkonservativ: Es war schlichtweg nicht möglich, dort zeitgenössische Kunst zu sehen – bis 1957 am La Cienega Boulevard die Ferus Gallery ihre Pforten öffnete.
Deren Leiter Irving Blum zeigte die erste Andy-Warhol-Ausstellung überhaupt, er holte Ellsworth Kelly, Jasper Johns, Clyfford Still und Kurt Schwitters nach Kalifornien. Vor allem aber konnte die L. A. School um Künstler wie Ed Ruscha, Edward Kienholz oder Billy Al Bengston hier erstmals ihre Werke zeigen. 1966 schloss die Galerie.
Bengston schickte jetzt seinem Galeristen in Los Angeles, Samuel Freeman, ein Poster aus den alten Tagen und erinnerte ihn so an eine legendäre Ausstellung bei Ferus vor 50 Jahren. Freeman entschloss sich kurzerhand, den kleinen Raum wiederauferstehen zu lassen – als Galerie in der Galerie, aber mit der Originaltür. Und mit einigen der Arbeiten, die schon bei Ferus zu sehen waren, als das Wort „Pop“ in Kalifornien noch ein Fremdwort war.