Für das ehemalige Internationale Congress Centrum (ICC) am Berliner Funkturm werden schon länger Investoren und neue Ideen gesucht - nun startet der Senat einen neuen Anlauf. In einem internationalen Wettbewerb sollen Konzepte zur Wiederbelebung des riesigen Gebäudes entwickelt werden, das vor einem Jahrzehnt stillgelegt und seither nur noch sporadisch genutzt wurde.
Investoren, Projektentwickler und Architekturbüros sind aufgerufen, ihre Zukunftskonzepte für das - so die Wirtschaftsverwaltung - "schlummernde Meisterwerk der internationalen High-Tech-Architektur" einzureichen. Das einstmals größte Kongresszentrum Europas solle wieder zu einem Ort für Kunst, Kultur, Kreativität, Innovation und Technologie werden, hieß es. Bis zum Sommer 2026 soll ein Gewinnerkonzept für die Sanierung, Weiterentwicklung und den Betrieb des ICC feststehen.
"Das ICC ist eine Berliner Ikone", meinte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). "Nach zehn Jahren Stillstand ist es höchste Zeit, diese schlafende Schönheit wieder zum Leben zu erwecken." Ob aus dem Wettbewerb am Ende ein Konzept hervorgeht, das auch umgesetzt wird, ist offen. Ein limitierender Faktor dürften riesige Millionenkosten für die Sanierung sein, die der Investor übernehmen müsste. Das Land will nicht selbst sanieren, sondern das ICC über einen Erbbauvertrag für 99 Jahre an einen Betreiber abgeben.
Das markante Gebäude - von den Berlinern "Raumschiff" genannt - wurde 1979 eröffnet. Über Jahrzehnte prägte es den Westteil Berlins als internationale Messe- und Kongressstadt. 2014 wurde das ICC stillgelegt und steht seit 2019 unter Denkmalschutz. Der 313 Meter lange, 89 Meter breite und fast 40 Meter hohe Stahlriese verfügt über eine Bruttogeschossfläche von 213.021 Quadratmetern. 80 Säle und Räume bieten insgesamt 14.500 Sitzplätze.