Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, hat die rechtspopulistische ungarische Regierung beschlossen, dass die Bilder von Hannah Reyes Morales gegen ein umstrittenes Anti-LGBTQ-Gesetz verstoßen. Dieses verbietet es de facto, Minderjährige nicht-heterosexuellen Inhalten auszusetzen. Nun ist der Zutritt zur "World Press Photo Award"-Ausstellung im Nationalmuseum in Budapest erst ab 18 erlaubt. Auch mit Erlaubnis der Eltern bekommen Minderjährige keinen Zutritt.
Die philippinische Fotografin Hannah Reyes Morales wurde für ihre Serie "Home For The Golden Gays" ausgezeichnet, für die sie eine queere Community porträtierte, die sich im Alter umeinander kümmert. Die Jury nannte die Bilder "atemberaubende Aufnahmen voller Liebe, Freude und der Feier einer Gemeinschaft".
Joumana El Zein Khoury, Geschäftsführerin von World Press Photo, äußerte sich gegenüber AP besorgt über diese Form von Zensur. "Die Tatsache, dass der Zugang für eine bestimmte Art von Publikum eingeschränkt ist, hat uns wirklich schockiert", sagte Khoury. "Es ist unfassbar, dass es sich um dieses spezielle Bild, diese spezielle Geschichte handelt, und es ist unfassbar, dass dies in Europa geschieht."
Das "Kinderschutzgesetz", das Minderjährige nach Aussage der ungarischen Regierung vor "sexueller Propaganda" schützen soll, wurde 2021 verabschiedet. Dagegen haben 15 EU-Staaten rechtliche Schritte eingeleitet.