Sexismus-Debatte

Waterhouse-Bild wieder in Manchester Art Gallery zu sehen

Nachdem die Manchester Art Gallery vergangene Woche das Gemälde "Hylas und die Nymphen" (1896) von John William Waterhouse aus ihrer Sammlungspräsentation entfernt hat, um eine Diskussion um Frauendarstellungen in der Kunst anzuregen, hängt das Bild nun wieder an seinem Platz

Das berichtet die britische Zeitung "Daily Mail". Die Aktion hatte international eine heftige Diskussion ausgelöst, dem Museum wurde Zensur vorgeworfen. Das Bild des englischen Malers zeigt eine Szene aus der antiken Mythologie, in der ein junger Mann von nackten Nymphen in einen Teich gelockt wird. Kuratorin Clare Gannaway von der Manchester Art Gallery hatte erklärt, sie wolle mit dieser von Anafang an temporär gedachten Aktion eine Debatte darüber auslösen, wie solche Bilder in der heutigen Zeit gezeigt werden sollten: "Dieses Museum präsentiert den weiblichen Körper als entweder 'passiv-dekorativ' oder 'femme fatale'. Lasst uns diese viktorianische Fantasie hinterfragen!"

Der Stadt Manchester, zu der das Museum gehört, hatte klargestellt, dass das Kunstwerk an seinem Platz zurükkehrt. Interimsdirektorin Amanda Wallace sieht die Aktion, die in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Sonia Boyce entstand, als Erfolg: "Die Abwesenheit des Bildes hat klargemacht, dass viele Menschen starke Gefühle mit den angesprochenen Themen verbinden. Wir wollen diese Stärke für zukünftige Debatten nutzen."

"Hylas und die Nymphen" (1896) von John William Waterhouse