"Kunst und Leben"-Podcast

Wann ist ein Mann ein Mann?

Oska Gutheil "Rainbow Milking Unicorn", 2023
Foto: Matthias Kolb

Oska Gutheil "Rainbow Milking Unicorn", 2023

Stereotype Männerbilder weichen auf. Wie wirkt sich das auf die Kunst aus? Und was sagen die Männer selbst dazu? In einer neuen Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben" gehen wir diesen Fragen nach

Was das Geschlechterverhältnis angeht, ist der Kunstbetrieb von seltsamer Ungleichzeitigkeit. Im Topsegment des Kunstmarkts scheint das Patriarchat ungebrochen: Männer haben ungleich mehr Geld, um Kunst zu kaufen, und männliche Künstler verkaufen ihre Kunst ungleich teurer als Künstlerinnen. Aber an anderen Stellen verändert sich das Bild rasant. Kunst von Frauen hat eine große Sichtbarkeit bekommen. Bei der Venedig-Biennale 2022 zeigte Kuratorin Cecilia Alemani fast nur Künstlerinnen und erklärte dazu frech, sie seien halt interessanter. Immer häufiger sind es Kuratorinnen, die die großen Kunstevents verantworten oder prestigeträchtige Museumsjobs übernehmen.

Männer, zumal wenn sie weiß und heterosexuell sind, scheinen in die Defensive zu geraten – und ins Nachdenken: Was bedeutet ihre Männlichkeit: persönlich? Gesellschaftlich? Für ihre Kunst? Jahrtausendelang war das Männliche die Norm, die sich nicht erklären musste. Jetzt wird erstmals in der abendländischen Kulturgeschichte der Mann zum Einzelfall, der Fragen aufwirft. 

Welche neuen Facetten dadurch hervortreten und wie sich das auf die Kunst auswirkt, darüber sprechen in einer neuen Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben" in Kooperation mit Detektor FM. Moderatorin Aileen Wrozyna diskutiert mit Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr. Dazu Stimmen von John Bock und Oska Gutheil.

Der Performancekünstler Bock erzählt im Podcast, dass er sich vieles für seine eigene Kunst auch von anderen Künstlerinnen und Künstlern abgeschaut hat und so hat er dann zum Beispiel weibliche Akte gemalt, weil er sich von Gustav Klimt und Egon Schiele hat inspirieren lassen. Darstellunsgweisen, die er heute überdenkt und reflektiert. Für den Maler Oska Gutheil hingegen spielt Geschlecht und Männlichkeit noch mal eine andere Rolle. Er hat seine Transition von einer als Frau gelesenen Person zum Mann in seinen Bildern festgehalten. 

Hier können Sie die neue "Kunst und Leben"-Folge direkt hören: