In diesem November kann man zweierlei Dinge tun. Entweder man fährt nach Paris, steht im Louvre ewig in der Schlange und sieht dann zwischen vielen Menschenköpfen im Idealfall Teile der "Mona Lisa" und anderen Meisterwerken von Leonardo da Vinci. Oder man fährt ab dem 7. November zu Ikea, steht dort wahrscheinlich auch in der Schlange, nimmt aber im Idealfall eine beleuchtete Version der "Mona Lisa" für 70 Euro mit nach Hause, die man ganz für sich allein über der Couch arrangieren kann.
Der mysteriös lächelnde Design-Kunst-Hybrid stammt aus einer Spezial-Kollektion, die das schwedische Möbelhaus Ikea mit dem Künstler/Designer-Phänomen Virgil Abloh auf den Markt bringt. Der Da-Vinci-Leuchtkasten sei sein Beitrag zum Leonardo-Jahr, sagt Abloh, der sich noch nie vor einer Vermischung von Kunst und massenkompatiblen Produkten gefürchtet hat.
Jeder nur eine "Mona Lisa"
Der "Mona-Lisa"-Leuchtkasten lässt sich per Kabel und Steckdose zum Strahlen bringen - und könnte als eine ziemlich wörtliche Übersetzung des vielbeschworenen "Leuchtens" der Kunst-Ikone gelesen werden. Zumindest dürfte der Wandschmuck auch die Kunsttourismus-Disziplin des "Mona-Lisa-Selfies" erheblich erleichtern.
Insgesamt hat Virgil Abloh für die "Markerad"-Kollektion von Ikea 15 Produkte entworfen, darunter eine braune Tüte in typischer Ikea-Tragetaschenform mit der Aufschrift "Sculpture", einen Wandspiegel, Stühle und einen Kurzflorteppich, der wie ein Kassenzettel aussieht. In Deutschland gibt es die limitierten Produkte ab dem 7. November ausschließlich ganz analog in Ikea-Filialen zu kaufen. Wegen des zu erwartenden Hypes werden die Objekte (bis auf die Stühle und ein Bettwäsche-Set) nur einzeln verkauft. Zwei "Mona Lisas" auf einmal wären auch irgendwie dekadent.