Kuratiert wird der US-Pavillon für die kommende Venedig Biennale 2022 von Jill Medvedow, Direktorin des Institute of Contemporary Art (ICA) in Boston. "Während der vergangenen zwei Jahrzehnte hat Simone Leigh ein unauslöschliches Werk, das die Erfahrungen und Geschichten Schwarzer Frauen in den Fokus stellt und Ideen zu Geschichte, race, Gender, Arbeit und Monumenten heraushebt. An einem so kritischen Punkt in der Geschichte kann ich mir keine Künstlerin vorstellen, die die Vereinigten Staaten besser repräsentieren könnte." Damit spielte sie auf die jüngsten Anti-Rassismus-Proteste und das Erstarken des Rechtspopulismus in den USA an.
"Ich fühle mich als Teil einer größeren Gruppe von Künstlern und Denkern, die eine kritische Masse erreicht haben", sagte die 52-Jährige der "New York Times". "Und trotz des wirklich schrecklichen Klimas, das wir erreicht haben, lenkt es mich immer noch nicht von der Tatsache ab, wie erstaunlich es ist, in diesen Zeiten ein schwarzer Künstler zu sein."
Simone Leigh wurde 1967 in Chicago geboren und lebt und arbeitet in New York. Bekannt wurde sie unter anderem mit ihren großformatigen Skulpturen, die Frauensilhouetten mit der Form von Artefakten und Architektur zusammenbringt. 2018 gewann sie den renommierten Hugo-Boss-Preis, 2019 stand ihr monumentales Bronzewerk "Brick House" auf der New Yorker High Line. Zur 10. Berlin Biennale 2018 waren ihre Arbeiten auch in Berlin zu sehen.
Die 59. Venedig-Biennale sollte eigentlich im kommenden Frühjahr beginnen, wurde wegen der Corona-Pandemie jedoch auf 2022 verschoben.Welche nationalen Pavillons bereits ihre Künstler bekannt gegeben haben, lesen Sie hier. Zuletzt vertraten 2019 Martin Puryear und 2017 Mark Bradford die USA bei der Kunst-Biennale im italienischen Venedig.