Maler und Bildhauer

Tschechischer Künstler Ales Vesely gestorben

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Das Denkmal "Foundation Railway Track" des tschechischen Bildhauers Ales Vesely symbolisiert ein Gleis, das in den Himmel ragt und zugleich an die biblische Jakobsleiter erinnert. Es befindet sich am Bahnhof Bubny in Prag und gedenkt den etwas 50.000 Prager Juden, die zwischen 1941 und 1945 von hier aus nach Theresienstadt oder Łódź deportiert wurden

Der tschechische Bildhauer Ales Vesely ist tot. Er starb am Montag im Alter von 80 Jahren, wie die Föderation jüdischer Gemeinden am Mittwoch in Prag mitteilte

Zu seinen letzten Werken zählte das Mahnmal "Tor zur Niemalswiederkehr" am Bahnhof Prag-Bubny. Die Nazis hatten von dort im Zweiten Weltkrieg rund 50.000 Juden in Konzentrationslager transportiert. Das Objekt besteht aus einem Gleis, das in den Himmel ragt. "Ich hatte sehr persönliche Beweggründe, denn von meinen nächsten Verwandten kehrten 42 Menschen nicht zurück", hatte Vesely dazu vor kurzem der Agentur CTK gesagt.

Vesely griff bei der Schaffung seiner monumentalen Kunstwerke oft auf Industrieschrott zurück, so auch bei der Stahlcollage "Iron Report" im Bochumer Stadtpark. Während des Kommunismus lebte er jahrelang zurückgezogen. Nach der demokratischen Wende von 1989 wurde er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Prag, wo er bis vor wenigen Jahren lehrte.