Trix Haussmann-Högl und Robert Haussmann zählen zu den Heroen des ästhetisch Wagemutigen. Was Memphis, die Gruppe um Ettore Sottsass in Italien, war, bedeuten die Haussmanns für die Schweiz. Die Funktion folgt der Form? Von wegen. Die Haussmanns drehten den alten Designleitsatz einfach um. Bei ihnen ist ein Stuhl eine Lampe, ein Säulenstumpf ein Regal und ein Möbelstück auch schonmal ein Saiteninstrument.
Dass sich sie auch selbst in einem eklektischen Wunderland aus Farben und Objekten sahen, zeigt nun das Buch "Ein Leben mit Kunst und Künstler:innen", das bei Edition Patrick Frey erschienen ist. Vielleicht muss man danach gleich seine Wohnung umgestalten. Mit Interieurfotos voller schöner, seltsamer Dinge und einem Gespräch lässt der reich bebilderte Band Revue passieren.
Das Gestalter-Ehepaar lebte seit den 1960er-Jahren symbiotisch in wunderschönen Räumen voller Kunst und Design, die in vielen Fotografien festgehalten sind. Im Herbst 2021 starb Robert Haussmann im Alter von 90 Jahren, Trix Haussmann ist 88. Nun scheinen die Bilder der Einrichtung das eigentliche Porträt der beiden zu sein. Ein kleiner, feiner Band über zwei Vertreter des eidgenössischen Antifunktionalismus, die intelligent über die Kunst reden, die sie gesammelt haben.