Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag in Berlin präsentierte Analyse des Landesdenkmalamts. "Im Modellverfahren konnte eindeutig herausgearbeitet werden, welch großer Mehrwert für Berlin zu gewinnen ist, wenn der Mäusebunker aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird", heißt es in dem 35 Seiten umfassenden Bericht.
Das wegen seiner früheren Tierlaboratorien als "Mäusebunker" bekannte Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Berliner Charité sollte ursprünglich abgerissen werden. Wegen der auffälligen Architektur im Stil des Brutalismus wurde jedoch im In- und Ausland für die Erhaltung des ungewöhnlichen Bauwerks geworben.
Der 117 Meter lange Stahlbetonbau am Teltowkanal im Stadtteil Lichterfelde war von 1971 an gebaut und 1982 in Betrieb genommen worden. Wegen belastender Schadstoffe konnten Teile des Baus von 2009 an nicht mehr genutzt werden. Seit 2019 steht das einer Mischung aus Kriegs- und Raumschiff ähnelnde Gebäude leer.
Das Modellverfahren sieht im "Mäusebunker" viel "symbolisch-kulturelles Kapital". Das im Mai 2023 in die Denkmalliste eingetragene Gebäude habe "das Potenzial zu einer Marke, die Unternehmerinnen und Unternehmer, Forschende und Kreative zu Innovationen" inspirieren könne.
Notwendig sei eine verantwortliche Steuerung durch das Land. Über eine Ausschreibung sollten Investoren gesucht werden, mit oder ohne Beteiligung der öffentlichen Hand. Zudem soll eine "Mäusebunker-Agentur" das Potenzial von Gebäude und Umgebung aktivieren. Eine Machbarkeitsstudie soll die nötigen und möglichen baulichen Eingriffe sowie die Kosten analysieren.