Berliner Off-Space

Streit um den Namen "Salon Babette"

Die ehemaligen Betreiber des Berliner Kunstraums "Kosmetiksalon Babette" fordern das Café Moskau auf, den Markennamen "Salon Babette" abzulegen und für die angeblich unrechtmäßige Nutzung Schadenersatz zu leisten

Die Café Moskau GmbH übernahm das Gebäude in der Karl-Marx-Allee zum 1. Oktober 2018 und will das Lokal unter dem Namen "Salon Babette" als einen Ort für geschlossene Veranstaltungen betreiben. Den Namen "Kosmetiksalon Babette" haben sich allerdings die vorherigen Betreiber der Bar um den Künstler Maik Schierloh nach eigenen Angaben im Juni 2017 beim Deutschen Patent- und Markenamt gesichert. 

Sie drohen nun mit rechtlichen Schritten, sollten die neuen Mieter nicht davon absehen, den Namen zu benutzen. Um die Prozesskosten zu tragen, werden am 22. Dezember Stücke aus der Rückwand des Gebäudes verkauft. Die Verkleidung wurde beim Auszug des Kunstraums in 540 Segmente zersägt, die nun numeriert verkauft werden. Es lassen sich 100 Schichten unterschiedlicher Wandfarben erkennen, hieß es in einer Pressemitteilung.

Die Bar, die zugleich Projektraum für Kunst, Konzerte und Performances war, musste zum 1. Oktober 2018 nach 15 Jahren schließen. In dem modernistischen Bau von Josef Kaiser aus den frühen 60ern fanden in 15 Jahren etwa 250 Ausstellungen mit über 1000 Künstlern statt. 

Die Berggruen Holdings, denen die Immobilie gehört, hatte den Mietvertrag nicht verlängerte. Der Eigentümer, Nicolas Berggruen, ist Sohn des Galeristen Heinz Bergruen und selbst Kunstsammler. Er geriet 2010 in die Schlagzeilen, als er den Insolventen Kaufhauskonzern Karstadt kaufte, mit dem Ziel, die Kette zu sanieren. Die Gesellschaft vermietet das Gebäude in der Nähe des Alexanderplatz nun an die Café Moskau GmbH.

Die Café Moskau GmbH wollte sich auf Monopol-Anfrage zu dem Vorgang nicht äußern.