"Eine dieser Gruppe näherstehende Person hat bestätigt, dass die Künstler involviert waren", heißt es in der "Wiener Zeitung". Das Blatt hält es aber für wahrscheinlicher, dass das ZPS das heikle Video lediglich an die "SZ" und "Spiegel" weitergegeben hat, als dass es die Videoüberwachung auch selbst organisiert hat. "Da ist eher ein herrenloser Koffer aufgesammelt worden", heißt es.
Heimliche Videoaufnahmen aus einer Villa haben am Freitag eine politische Krise in Österreich ausgelöst: FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache trat zurück, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) rief am Samstag Neuwahlen aus. Wer der Video gefilmt und in Umlauf gebracht hat, ist weiterhin unklar. Laut einem Bericht von "Profil"-Online will sich das ZPS erst dann zu dem Video äußern, wenn auch der österreichische Innenminister Herbert Kickl zurückgetreten ist. Eine ORF-Journalistin twitterte allerdings, dass das ZPS jegliche Verantwortung von sich weise.
Hintergrund der Spekulationen ist der Twitter-Account @Kurzschluss14, der kurz vor der Veröffentlichung der Strache-Videos angelegt wurde und dessen erster Follower das ZPS gewesen sein soll. Auf dem Konto wurden am Samstag weitere Teile des sechsstündigen Videos veröffentlicht.
"Auch der Zusammenhang zu Jan Böhmermann ist so erklärlich", schreibt die "Wiener Zeitung": "Böhmermann war in der Vergangenheit Unterstützer des Zentrums für Politische Schönheit, er scheint aber bestenfalls Zuschauer gewesen zu sein." Der deutsche Satiriker hatte bereits im April Anspielungen auf das Video gemacht.