Mit seinen Glas- und Lichtinstallationen bespielt er den Spiegelsaal und die königlichen Appartements. Sie reflektieren mehrfach die Silhouette der Besucher und den Prunk der Räume. "Damit fordere ich die Menschen auf, hinter die Fassaden zu schauen", sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die Besucher sollten sich fragen, was sie eigentlich sehen. Die teils monumentalen Werke sind bis zum 30. Oktober zu sehen.
"Your sense of unity" thront am Ende des Spiegelsaals. Lichtkreise und Glasflächen, die verdoppeln und den Besucher um die Ecke sehen lassen. Bei "Deep Mirror" taucht auf der Wand ein Kreis auf, der wie eine Sonne erstrahlt, in die man hineinblicken kann. Das Werk spielt nicht nur auf den Erbauer des Schlosses, den "Sonnenkönig" Ludwig XIV., an. Eliasson hat "Little Sun" entworfen, eine Solarzellenlampe, die aussieht wie eine Sonne, und die für Menschen in Ländern ohne funktionierendes Stromnetz bestimmt ist.
Mit dreien seiner Werke ist der Däne, der in Berlin und Kopenhagen lebt, in die Barockgärten gezogen. Dort haben ihn vor allem der Große Kanal und das Bosquet de l'Etoile inspiriert, für die er einen riesigen Wasserfall geschaffen hat und Moränen aus Grönland kommen ließ.
Seit 2008 lädt das Schloss jährlich einen zeitgenössischen Künstler ein. Im vergangenen Jahr hatte Anish Kapoor mit seiner Skulptur "Vagina der Königin" für Auseinandersetzungen gesorgt.