Daniel Kerber, der ursprünglich Freie Kunst studiert hat, ist Gründer und Geschäftsführer von "morethanshelters", eine Sozialunternehmung, die seit 20 Jahren Architektur und Social-Design-Konzepte für humanitäre Zwecke entwirft. Ein Schwerpunkt ist dabei die Arbeit mit Geflüchteten.
Schon als Bildhauer waren urbane Lebenswelten sein Thema, besonders interessierten ihn informelle Siedlungen wie Slums, Townships oder Favelas. "Wie bauen Menschen, ohne dass sie bauen gelernt haben, oder wie gestalten sie Stadt, ohne irgendwie akademisch dazu ausgebildet zu sein?"
Um echte Lösungen zu entwickeln wurde er Unternehmer
Im Rahmen seiner künstlerischen Forschung entstanden fotografische Dokumentationen und Rauminstallationen, doch irgendwann begann er, diese Form der Projektarbeit kritisch zu hinterfragen. Die künstlerische Interventionen, so sein Eindruck, verbesserte nicht die Situation, mit der sie sich auseinandersetzten.
Um echte Lösungen zu entwickeln wurde er Unternehmer. Heute arbeiten in seiner Firma 30 Spezialistinnen und Spezialisten aus Stadtplanung, Architektur, Design und Kunst. Sie entwickelten ein modulares Zeltsystem, arbeiteten im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari und planten Flüchtlingsunterkünfte in Berlin, beraten aber auch Stiftungen bei ihrer inhaltlichen Arbeit.
Und in gewisser Weise hat seine Arbeit immer noch mit Kunst zu tun, erklärt er den beiden Podcastern, denn immer wieder geht es in seinen Projekten um Flexibilität, Innovationskraft und ein kreatives Mindset. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht heute Transformation, für die es Mut braucht, aber auch neue Methoden. Eine davon, so Kerber, ist das Social Design. Es ist deshalb nicht nur für Künstlerinnen und Gestalter ein wichtiges Zukunftsfeld, sondern auch für Unternehmen, die Innovationsprozesse beschleunigen wollen.
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