"Mein Vater zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart", wurde die 54-Jährige am Mittwoch in einer Pressemitteilung zitiert. Sie wünsche sich sehr, dass sich nachfolgende Generationen mit seinem Werk beschäftigten. Neben der Vergabe von Stipendien sind Symposien, Ausstellungen, Publikationen und ein Oral-History-Projekt mit persönlichen Erinnerungen geplant. Wie groß der Jahresetat der Stiftung ist, konnte die Geschäftsführung auf Anfrage noch nicht sagen.
Polke setzte sich in den 60er Jahren wie die amerikanische Pop Art mit der Warenwelt der Konsumgesellschaft auseinander, dies jedoch deutlich kritischer und spöttischer als Andy Warhol und Roy Lichtenstein. Später experimentierte er unter anderem mit Meteoritenstaub, Schneckensaft, Uran und hochgiftigem Kobaltnitrat. Er schuf Bilder, die sich je nach Temperatur oder Blickwinkel verändern. Man nannte ihn deshalb den "Alchemisten" oder "Magier" der Kunst - Bezeichnungen, die er selbst lächerlich fand. Zum Kunstbetrieb wahrte er zeitlebens Distanz. Seine Bilder erzielen heute Millionenpreise.