Messe-Tipps

Sieben Highlights der art karlsruhe

Impressionen art karlsruhe 2025
Foto: Messe Karlsruhe / Carlotta Roob

Impressionen art karlsruhe 2025

Bei der diesjährigen Ausgabe der art karlsruhe stellen rund 180 regionale sowie internationale Galerien, Institutionen und Kunsträume ihre Werke aus. Hier sind unsere Highlights der Kunstmesse
 

Galerie Judith Andreae

Herausfordernd schaut die junge Frau auf dem großformatigen Gemälde uns an, Kippe im Mund, Evas Apfel mitsamt skeptischem Wurm auf dem Knie balancierend. Die Malerei von Lunita-July Dorn bei der Bonner Galerie Judith Andreae sticht heraus, und auch ihre einfachen, charmanten Bleistifzeichnungen zeigen das enorme Talent der jungen Künstlerin, die noch nicht einmal ihren Abschluss an der Kunsthochschule gemacht hat. Die Galerie kombiniert ihre Kunst mit enigmatischen Werken der 90-jährigen Rune Mields – ein starker Auftritt. 

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Lunita-July Dorn bei der Galerie Judith Andreae
Foto: Elke Buhr

Lunita-July Dorn bei der Galerie Judith Andreae

 

Galerie L‘Ariete

Mafalda bedeutet: die Energiegeladene. Und genau das transportiert Vanni Spazzolis Gemälde, das außen an der Koje der Galerie L’Ariete aus Bologna hängt. Spazzolis raue Malerei leiht sich ihren Schwung von Graffiti und Popkultur, erinnert an Jean-Michel Basquiats expressive Gemälde. Wie alt der Künstler ist, frage ich den Galeristen. Die überraschende Antwort: über 80. 

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Vanni Spazzoli "Mafalda" bei der Galerie L’Ariete
Foto: Elke Buhr

Vanni Spazzoli "Mafalda" bei der Galerie L’Ariete 

 

Galerie Claeys

Das Förderprogramm "re:discover" bringt einige interessante Positionen auf die Messe. So wie die filigranen, oft hängenden Skulpturen der 1960 in Tübingen geborenen Sabine K Braun bei der Galerie Claeys aus Freiburg. Was wie hochtechnologische Modelle zellulärer, organischer Strukturen oder seltsamer kosmischer Körper aussieht, ist aus kaschiertem Packpapier gemacht, in meditativer Kleinarbeit. Ein eigensinniger künstlerischer Entwurf, der überregionale Beachtung verdient hat. 

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 Sabine K Braun "Rasterschaum_rosa", 2008/24, bei der Galerie Claeys
Foto: Elke Buhr

 Sabine K Braun "Rasterschaum_rosa", 2008/24, bei der Galerie Claeys 

 

Galerie Anna Laudel 

"Nothing really meaningfull here": Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie bitte weiter, sagen die Wandobjekte von Daniele Sigalot, 1976 in Rom geboren, bei der Galerie Anna Laudel. Was aussieht wie Wandplakate oder Post-its mit ironischen Bemerkungen über den Kunstbetrieb ist in Wirklichkeit – eine weitere ironische Schleife – aus festem Aluminium gemacht. Womit Sigalot, der ursprünglich aus der Werbebranche stammt, der alten Frage, was Kunst eigentlich ist, eine amüsante Fußnote hinzufügt. 

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Mianki Gallery

Was ist das Individuum, was die Gruppe, wo imaginieren wir Unterschiede, wie sollen und können wir andere auf eine Identität festlegen? All diese Fragen stellt die Bildhauerin Tina Heuter mit ihrer Skulpturengruppe, auf die Messe gebracht von der Berliner Mianki Gallery. Heuter hat zahlreiche Betonabgüsse der immer gleichen Skulptur einer lässig stehenden Person – wahrscheinlich eher weiblich, aber im Arbeiteroutfit – auf unterschiedlich große Sockel platziert, in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet. Das Ergebnis ist ästhetisch wie gedanklich spannend. 

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Tina Heuter mit ihrer Skulpturengruppe bei der Mianki Gallery
Foto: Jürgen Rösner

Tina Heuter mit ihrer Skulpturengruppe bei der Mianki Gallery


 

 

Meyer Riegger

Ein großer Auftritt und gleichzeitig eine alles andere als gefällige Setzung: Meyer Riegger, Karlsruhes wichtigste internationale Galerie, zeigt mit "Weltstadt" eine großformatige Kreidezeichnung auf Papier aus dem Jahr 1987 von Miriam Cahn, ganz anders als die auf ins Essenzielle abstrahierten Figuren, die man von ihren späteren Gemälden kennt. Drinnen komplettiert ein ebenso raumgreifendes, ebenso dunkles Gemälde von Horst Antes das Bild – und für Witz und Farbe kommen Gemälde und Zeichnungen von Jonathan Monk hinzu. 

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Miriam Cahn "Weltstadt" bei Meyer Riegger
Foto: Elke Buhr

Miriam Cahn "Weltstadt" bei Meyer Riegger

 

Noemi Strittmatter beim "academy:square"

Der Auftritt der Absolventinnen und Absolventen der Kunsthochschulen der Region gehört im zweiten Jahr schon zu den beliebtesten Sektionen auf der Art Karlsruhe. Hier ist auch Noemi Strittmatter von der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe zu finden. Ihr Gemälde "Der Sprinter beim Zieleinlauf" ist in der Farbigkeit und dem originellen Bildaufbau ein absoluter Treffer – und völlig zu Recht auf dem Cover des Monopol-Sonderheftes zur Art Karlsruhe gelandet. 

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Noemi Strittmatter "Der Sprinter beim Zieleinlauf" bei Academy Square
Foto: Elke Buhr

Noemi Strittmatter "Der Sprinter beim Zieleinlauf" bei Academy Square