Phyllida Barlows Arbeiten sind eine ständige Herausforderung, sie erobern sich den Raum, als führten sie ein Eigenleben. Sie fordern auf, Räume zu erkunden, Volumina wahrzunehmen, die Sprache der Architektur zu hören. Die Retrospektive „frontier“ im Haus der Kunst, München, bietet zum ersten Mal die Gelegenheit, die ganze Bandbreite von Barlows bemerkenswerten Beiträgen zu Debatten über die Grenzen und Schwellen der skulpturalen Praxis kennenzulernen. Große Auftragsarbeiten, monumentale Skulpturen aus vielen wegweisenden Ausstellungen der letzten zwei Jahrzehnte sowie eine große Vielfalt von Zeichnungen unterstreichen Barlows Schlüsselrolle in einem traditionell männlich dominierten Medium. Die Ausstellung zeugt von Barlows lebenslanger intensiver Beschäftigung mit den formalen und materiellen Eigenheiten der Skulptur und veranschaulicht, wie ihre Arbeit die Beziehung der Skulptur zu den Objektstrukturen der Welt kontinuierlich in Frage stellt.