Mit Liquid Grids von Nadira Husain (*1980 in Paris) präsentiert das Kunstmuseum erstmals ein opulentes Wandbild in seinem Schaufenster an der Museumsfassade. Begleitet von Gemälden und Keramiken verschmelzen in der Wandmalerei auf über 15 Metern Länge Motive aus islamischer Kunst, europäischer Kunstgeschichte und westlicher Konsum- und Populärkultur. Husains reicher Zeichenschatz spiegelt ihre biografische Verwurzelung in europäischen und indisch-islamischen Traditionen wider. Virtuos verwebt Husain Materialien, Techniken sowie Figuren und Symbole verschiedener Kulturen zu einer gleichberechtigten Koexistenz. Das geht weit über eine spielerische Auseinandersetzung mit Vielfalt in einer globalisierten Welt hinaus. Durch Überblendungen und motivischen Transfer zeigt Husains Werk eindrucksvoll, dass Geschichte und Gegenwart der Kunst auf Austausch, Aneignung und transkultureller Verflechtung basieren – eine Erfahrung, die in unserer vernetzten Gegenwart für viele identitätsstiftend ist.