Verwuscheltes Haar, türkisfarben geschminkte Augen tanzen mit Sommersprossen auf dem Gesicht
um die Wette, eine Zahnlücke rundet das charmante Lächeln zu einem Kunstwerk ab, während ein
filigran-androgyner Körper sich an eine Hibiskusblüte schmiegt: Mit ihrer Serie Ugly, die 2017 in der italienischen Ausgabe der Vogue veröffentlicht wurde, stellt die britische Modefotografin Nadine Ijewere
bekannte Schönheitsideale auf den Kopf. Und zeigt, wie reizvoll Unvollkommenheit sein kann. In ihren
fotografischen Serien wiedersetzt sie sich der inszenierten Makellosigkeit von Models und den sich
darin permanent widerspiegelnden Schönheitsnormen. Vielmehr liefert sie einen farbenfrohen, identitätsstiftenden Gegenentwurf, der universelle Geschichten über menschliche Anmut erzählt. Ihre
Arbeiten gelten somit bereits heute als Korrektiv in der Modefotografie, um ein weltweit vielfältiges
Publikum zu repräsentieren. Dieser neuartige Ansatz hat Nadine Ijewere Erfolg und Anerkennung zuteil
werden lassen – kommerziell wie künstlerisch. Mit ca. 80 Bildern und 3 Filmen zeigt C/O Berlin mit
Nadine Ijewere . Beautiful Disruption weltweit die erste institutionelle Einzelausstellung der 28-jährigen
Modefotografie-Pionierin. Kuratiert von Felix Hoffmann, C/O Berlin.