M 25

M25

Abschlussausstellung der Meisterschüler:innen der HfBK Dresden

Carlotta von der Heyden-Rynsch, Janina Stach, Yeun Song, Aren Shahnazaryan, 

Johanna Seidel, Rojo & Kreß, Erika Richter, Soyoung Park, Claus Lam, Karolin Kutteri, 

Hanna Kučera, Gleb Konkin von Serebrowski, Gene Hünniger, Victoria Gentsch, 

Charline Gdalia, Noemi Durighello, Lotte Dohmen, Friedrich Andreoni 

Seit 2020 sind die Ergebnisse des postgradualen Meisterschülerstudiums am Ende des Wintersemesters im Oktogon, der Kunsthalle der Hochschule für Bildende Künste zu sehen. In diesem Jahr zeigen wir die Arbeiten von 18 Meisterschülerinnen und Meisterschülern, die auf verschiedene Weise das Medium Bild untersuchen. Es geht um Fragen der Bilderzeugung, der Ausdehnung des Bildraumes in den Ausstellungsraum, um das Sammeln wie das Aneignen und Transformieren von Bildern aus verschiedenen Quellen. Daneben bilden das Arbeiten in Serien, die Wiederholung und Variation als künstlerische Praxis weitere Schwerpunkte. Manche dieser Projekte sind mit Exerzitien vergleichbar, etwa wenn der Blick auf ein Parkstück immer wieder neu in Malerei oder Zeichnung übertragen wird oder wenn pulverbeschichteten Metallplatten, die an Grundrisse einer Verpackung erinnern mit einer MDF Platte kombiniert und formal variiert werden. 

Oberflächenstrukturen von Sandsteinformationen werden malerisch untersucht. Ihre visuelle Qualität wie die haptische Erfahrung sind Ausgangspunkt für eine Malerei zwischen Fotorealismus und Abstraktion. In großformatigen Abstraktionen scheint die dingliche Alltagswelt auf. 

Traumbilder und Fiktionen, stehen neben surrealen Arrangements. Micky der Barbar flieht vor maskierten Zeitungslesern. Das Bildnis eines Mädchens, wird von Pflanzen umrankt. Der träumerische Blick changiert zwischen Erwartung und Zögern. Utensilien einer Performance mit präpariertem Minialigator, Seelenhunde und ein Fotodokument, das getötete Pferde auf einem Schlachtfeld im 2. Weltkrieg zeigt und vervierfacht wird, rekurrieren auf das komplexe Verhältnis von Mensch, Tier und Natur. Bahnen mit Abdrücken von Pflanzenteilen hängen im Raum, sie ähneln Fotogrammen. Auf einem Video erscheint jemand im Pilzkostüm bei einer Sitzung der Europäischen Kommission. Vielleicht wäre das myzelische Dasein, die Kollaboration und Verbundenheit eine Lösung jener Misere, die wir alle auszubaden haben. 

Auf einem Bildschirm werden Karteikarten mit Kochrezepten durchgeblättert. Wir beobachten gemeinsames Kochen und Gespräche im Familienkreis. Woanders führt uns eine Kamera in die historischen Frischwasserkanäle der Stadt Fontainbleau; Wasser ist Lebensquell und mythisches Element zugleich. Wenn wir ihr folgen und den Klängen lauschen, erleben wir einen Augenblick der Ruhe. 

© Susanne Greinke, Kuratorin der HfBK