#2 Kunst und Recht - Birgit Graschopf
Bekannt wurde Birgit Graschopf für Wandbelichtungen, bei denen die Künstlerin Bilder direkt auf der Wand belichtet bzw. entwickelt. Die Wand selbst wurde so zum Bildträger. Auch aktuell experimentiert Graschopf mit Bildträgern bzw. Materialien und arbeitet sich materiell wie inhaltlich am Medium Fotografie ab. Häufig kommt es zur Verwendung von Materialien, die sich konventionellen Geschmackskriterien widersetzen, darunter Faserzement oder Schleifpapier.
Dabei agiert Graschopf immer in den vorhandenen Lichtsituationen, fotografiert sowohl bei Tageslicht als auch nachts bei Kunstlicht. Die abgebildeten Personen sind stets weiblich – doch weiß man nicht, mit welchen Frauen man es zu tun hat, doch sind sie stets selbstbewusst, fremd, weder Staffage noch Objekt, gehen gleichsam im Bildhintergrund auf und wirken magisch entrückt. Mit einer Selbstverständlichkeit werden die Betrachter von deren Präsenz geradezu vereinnahmt. Indes wirken ihre Gesichter und Körper wie ausradiert, wohl wissend, dass die Unschärfe oder Undeutlichkeit der Einbildungskraft Spielräume schafft.
Neben vereinzelten Arbeiten aus für Graschopf wichtigen Serien der letzten Jahre werden hauptsächlich rezente, teils erst für diese Ausstellung realisierte Werke zu sehen sein.
Kuratiert von Birgit Laback
In Zusammenarbeit mit LABACK LAW
1010 Wien, Rotenturmstrasse 11/2 Mezzanin
Eröffnung, Do. 28.11.2024, 18 Uhr