berlin: spectral void [ma] | jürgen partenheimer
In spectral void [ma] lotet Jürgen Partenheimer die Bedeutung wesentlicher Leere aus, die ästhetisch, philosophisch wie ökologisch notwendige Freiräume definiert. Der japanische Begriff „Ma“ steht dabei für die Leere als ästhetische Erfahrung und als Zeichen von Diskontinuität im Sinne des Innehaltens. Partenheimers Installation markiert jene räumliche Energie, in der die Leere als wesentliche Abwesenheit auf die Verbindung zwischen den Dingen hinweist. Die Ausgewogenheit der Distanz, ihr subtiler Rhythmus betont den Dialog der dynamischen Energie zwischen Skulptur, Bild und Raum. Die Bewahrung des offenen, unbesetzten Raumes, der als spirituelle Erfahrung Meditation und kritische Reflexion ermöglicht, charakterisiert Partenheimers gegenstandslosen Minimalismus. In seinem Werk erkundet der Künstler die Grenzbereiche zwischen Wirklichkeit und Vorstellung, Sichtbarem und Unsichtbarem und beschäftigt sich dabei mit Themen der reinen Empfindung, Fragilität und Unbestimmtheit. Partenheimer übersetzt komplexe konzeptionelle Inhalte in abstrakte visuelle Energie, eröffnet eine Weltsicht, die die Grenzen der Gegenstände überwindet und zur Innenwelt der Empfindung führt. So ist das Werk Zeugnis erforschter Identität und der Haltung dieser Identität eine Form zu geben. Jürgen Partenheimers erste Einzelausstellung in der Berliner Galerie eröffnet parallel zur Berlin Art Week.
Die poetisch abstrakten Werke des deutschen Künstlers Jürgen Partenheimer (*1947 in München, DE) stehen in der großen Tradition der Moderne, aus der er sein Werk konsequent entwickelt. In unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen - Malerei, Skulptur, Arbeiten auf Papier, Künstlerbücher und Text - verbindet er minimalistisches Formenvokabular mit lyrischem Inhalt. Dabei zeichnet sich sein Werk durch eine außergewöhnliche Beziehung von Linie und Form aus, die zu freier Assoziation einladen und der Welt der Imagination vertrauen. Bei aller Vermeidung des Narrativen erforscht Partenheimer in seiner Kunst gedankliche, geographische, historische und politische Räume und fragt nach Zusammenhängen hinter der sinnlich erfahrbaren Wahrnehmung. Für Partenheimer ist die abstrakte Kunst nicht selbstreferentiell, sondern eröffnet die Möglichkeit die Bewegung des Denkens in eine sichtbare Form zu überführen.
Jürgen Partenheimer war bereits in den 1980er Jahren international an den Biennalen von Paris (1980), São Paulo (1981) und Venedig (1986) vertreten. Einzelausstellungen des Künstlers wurden u.a. von der Nationalgalerie Berlin (1988), dem Stedelijk Museum Amsterdam (1997), dem National Museum of Fine Art, Peking (2001), dem Kunstmuseum Bonn (2008), sowie zuletzt in der Pinakothek der Moderne in München (2014) und dem Musée Ariana, Genf (2016) ausgerichtet.
Öffnungszeiten zur Berlin Art Week
Samstag 14. September, 11 – 18 Uhr
Sonntag 15. September, 11 – 17 Uhr
max goelitz
rudi-dutschke-strasse 26
10969 berlin
maxgoelitz.com