berlin: fractal breeze
Justin Urbachs Fractal Breeze ist eine dreikanalige Videoinstallation, die Transformationsprozesse im digitalen Zeitalter als fragmentarisches Science-Fiction Narrativ thematisiert. Die prämierte Diplomarbeit wird für Urbachs (*1995 in München, DE) erste Präsentation bei max goelitz in Berlin durch 3D-gedruckte Skulpturen ergänzt und in einen neuen Ausstellungskontext eingebettet.
In Fractal Breeze wird eine metafiktionale Darstellung unserer technologischen Zukunft aufgezeigt, in der sich zwei Charaktere an den Grenzen von Virtualität und Realität bewegen. Ausgangspunkt ist der Rohstoff Silizium, der zur Herstellung von Mikrochips eingesetzt wird und den der Künstler in seinen vielfältigen Produktionsstufen reflektiert. In Form von Wafern, dünnen spiegelnden Informationsträgern, ermöglicht Silizium in Fractal Breeze den Übertritt in eine hybride Welt, in der sich virtuelle Sphären zunehmend materialisieren und die Charaktere eine neue Körperlichkeit erfahren. Durch die symbiotische Verbindung von Körper und Technologie entsteht ein transhumaner Kreislauf, der auf gesellschaftliche Entwicklungen und die multidimensionalen Prozesse der Rohstoffgewinnung und Energiespeicherung verweist.
Der Künstler schafft eine multimediale Installation, in der die Wafer als skulpturale Objekte und Informationsträger in den realen Raum übergehen. Im Film noch unbeschrieben, tragen sie in der Ausstellung körperbezogene Daten der Darsteller:innen, die durch MRT Scans, 3D-Scans und Motion-Capture gesammelt und mit Lasergravur übertragen wurden. Von NASA-Aufnahmen des Mars inspirierte 3D gedruckte Sandskulpturen WAT STASH sind ebenfalls mit Fragmenten dieser Daten versehen und spiegeln die Science-Fiction Ästhetik des Films durch ihre organisch und zugleich technisch wirkenden Oberflächen wider.
Die Videoarbeit Fractal Breeze wurde in Kollaboration mit Spezialist:innen und Forscher:innen der Halbleiterindustrie, der Filmindustrie und der Medizin umgesetzt, um die diversen Branchen miteinander zu vereinen. Die eigens für das Projekt produzierte Musik entstand in Zusammenarbeit mit Musiker und Soundkünstler Jonas Yamer.
max goelitz
rudi-dutschke straße 26
10969 berlin
maxgoelitz.com