Wie aber der davor in beispiellose Höhen geschossene gesamte Kunstmarkt aussieht, ist vor allem Schätzwerk. Künstler, Sammler und Galerien, die die meisten Transaktionen diskret abwickeln, sind verschwiegen. Die beiden führenden Marktberichte schätzten den Umfang 2016 zwischen 45 und fast 57 Milliarden Dollar (gut 50 Milliarden Euro). Der untere Wert stammt von der Kunstmesse Tefaf in Maastricht, die die Definition von Kunsthändlern enger hält.
Die renommierte Ökonomin Clare McAndrew, die 2016 von Tefaf zur Art Basel wechselte, nennt diese Zahlen: Seit etwa 2000 haben sich die Umsätze in weniger als 15 Jahren mehr als verdoppelt - von einer Delle nach der Finanzkrise 2008 abgesehen. 2014 erreichte der Markt für Kunst und Antiquitäten den Allzeitrekord von 68,2 Milliarden Dollar, unter anderem angeheizt durch China. Seitdem ist er um 17 Prozent geschrumpft, auf 56,6 Milliarden Dollar 2016.
Die meisten Käufer gibt es in den USA: 24 Prozent, gefolgt von Frankreich (10 Prozent), Großbritannien und Deutschland (je 9). China folgt mit vier Prozent noch hinter der Schweiz, Belgien, Spanien.
Der Anteil der zeitgenössischen Kunst (nach Art Basel-Definition Künstler, die nach 1910 geboren wurden) ist von 17 Prozent im Jahr 2000 auf 52 Prozent gestiegen.