Düsseldorfer Künstler

Schweriner Dom feiert seine ersten beiden Uecker-Fenster

Der "Lichtbogen" in tiefen Blautönen gehört künftig zu den herausragenden Merkmalen des Schweriner Doms. Es sind zehn bis zwölf Meter hohe Fenster, die der Künstler Günther Uecker für das Kirchenhaus entwarf

Mit einem Festgottesdienst sind im Schweriner Dom die ersten beiden von vier Kirchenfenstern nach Entwürfen des Künstlers Günther Uecker liturgisch in Dienst gestellt worden. Die Werke stellen die erste Etappe eines Kunstprojektes dar. Nun gelte es, die bereits weit fortgeschrittene Finanzierung der Kunstglasfenster drei und vier zu sichern und damit im kommenden Jahr das Fensterprojekt im Querhaus des Domes abzuschließen, teilten die Kirchengemeinde und der Förderkreis des Schweriner Domes am Sonntag mit.

"Mit den wunderbaren Uecker-Fenstern bekommt Schwerin ein Kunstprojekt von internationalem Rang", sagte Kulturministerin Bettina Martin (SPD). "Sie sind eine Bereicherung für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Und sie sind ein Beleg dafür, dass in den Denkmalen des Landes Raum für zeitgenössische Kunst ist."

31 Quadratmeter "Lichtbogen"

Uecker stellte die vier blauen Fensterentwürfe unter den Titel "Lichtbogen". Die zwei jetzt fertig gestellten Fenster bestehen den Angaben zufolge aus 65 Glasfeldern und haben eine Fläche von 31 Quadratmetern. Der 93-jährige Künstler begleitete selbst den Herstellungsprozess in den Derix Glasstudios in Taunusstein. Die Fensterentwürfe drei und vier sollen noch im Herbst in Auftrag gegeben werden.

Uecker wurde 1930 im mecklenburgischen Wendorf bei Schwerin geboren und wuchs im Nordosten auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er in den Westen und zählt heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstlern. Die vier Entwürfe für das Süd-, das Nord- und die beiden Westfenster entwickelte er im Juni 2017 vor Ort.

Laut Förderverein belaufen sich die Herstellungskosten der Fenster auf mehrere Hunderttausend Euro. Die Finanzierung erfolgte über die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin sowie der Kulturprojektförderung aus dem Kulturministerium. Finanzielle Unterstützung sei ebenso von Schweriner Bürgerinnen und Bürgern sowie von der privaten Sammlung Lenz-Schönberg gekommen.