Sechs Jahre lang wurde die Neue Nationalgalerie saniert – das Meisterwerk von Ludwig Mies van der Rohe, mit dem der große Modernist 1968 sein Lebenswerk krönte, hatte gravierende Mängel und war zuletzt als nicht mehr betriebssicher eingestuft worden. Unter der Leitung des Architekten David Chipperfield wurde das Haus für 140 Millionen Euro von Grund auf instand gesetzt, die Betonteile saniert, die Fenster erneuert. Ein neuer Aufzug, eine größere Garderobe im Untergeschoss und die klimatechnische Sanierung machen das Haus nun für einen zeitgemäßen Museumsbetrieb fit.
Gleichzeitig wurde vor allem die ikonische Glashalle im Obergeschoss so weit wie möglich in ihrer ursprünglichen Gestalt wiederhergestellt, mitsamt der originalen Granitplatten am Fußboden, handgeschweißten Stahlelemente und sorgfältig aufgearbeiteten Holzeinbauten.
Öffnung - wenn es geht - Ende Mai
Eigentlich sollten die Berliner ab heute bei mehreren Tagen der Offenen Tür ihr architektonisches Juwel wieder in Besitz nehmen können. Jetzt kann man der Schlüsselübergabe an den Generaldirektor der Staatlichen Museen Michael Eissenhauer nur auf Youtube beiwohnen.
Falls möglich, soll die Öffnung für das Publikum vom 28. bis 30. Mai nachgeholt werden. Dann soll man die Architektur noch einmal leer erleben können, bespielt von Performances der Tanzkompanie Rosas von Anne Teresa De Keersmaeker. Die ersten Ausstellungen im sanierten Gebäude – eine Sammlungspräsentation, eine große Schau zu Alexander Calder sowie eine Filminstallation von Rosa Barba - eröffnen am 22. August.