Radiobeitrag

Ein neues Kapitel im Leonardo-Krimi

Drei Jahre nach der Rekord-Versteigerung des "Salvator Mundi" gibt das Gemälde weiterhin Rätsel auf. Ein französischer Filmemacher will nun herausgefunden haben, warum das Bild nicht im Louvre zu sehen war - und ob es nun von Leonardo da Vinci ist

Der Leonardo da Vinci zugeschriebene "Salvator Mundi" ist das teuerste Kunstwerk aller Zeiten – und das umstrittenste. 450 Millionen Dollar bezahlte im November 2017 ein anonymer Bieter beim Auktionshaus Christie's für die kleine Tafel; später wurde bekannt, dass das Bild von einem saudischen Prinzen gekauft wurde und an den Louvre Abu Dhabi kommen sollte. Doch dort wurde es bis heute nicht ausgestellt, stattdessen soll es sich angeblich auf einer Luxusyacht befinden. Auch eine Präsentation bei der großen Leonardo-Ausstellung 2019/2020 im Pariser Louvre kam nicht zustande. Währenddessen wuchsen die Zweifel, dass Da Vinci tatsächlich Hand an das Werk angelegt hat. Die Geschichte entwickelte sich mehr und mehr zur Parabel über Hybris in der Kunstwelt.

Nun wurde in Frankreich ein Dokumentarfilm veröffentlicht, der behauptet, den Grund dafür zu kennen, warum der "Salvator Mundi" nie im Louvre zu sehen war. Laut des Regisseurs Antoine Vitkine kamen Experten des Hauses zu dem Ergebnis, dass das Bild wohl aus dem Umfeld Leonardos stamme, der Meister selbst aber höchstens in Teilen mitgewirkt habe. Unter dieser Prämisse habe Saudi Arabien das Bild nicht mehr ausleihen wollen. Der neue Besitzer hatte sich wohl eine Adelung als echter Leonardo durch das renommierte Museum erhofft. Eine dortige Ausstellung seiner Investition hätte den Kaufpreis von fast einer halben Milliarde Dollar mehr als gerechtfertigt.

Im Radio bei Detektor FM spricht Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr darüber, wie plausibel die Erkenntnisse des Dokumentarfilms sind, der noch nicht in Deutschland zu sehen ist. Außerdem erklärt sie, warum die Geschichte die Kunstwelt so in Atem hält und welche Rolle ein weltbekannter Kurator spielt.