Eigentlich ist die frisch wiedereröffnete Neue Nationalgalerie in Berlin ein Haus der klassischen Moderne. Zu sehen sind gerade eine neu arrangierte Sammlungspräsentation mit Werken von 1900-1945 und die Ausstellung "Minimal/Maximal" von US-Bildhauer Alexander Calder. Ein Höhepunkt ist jedoch die zeitgenössische Position, die von der 1972 in Italien geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin Rosa Barba bespielt wird. Gleichzeitig sind ihre Werke nur einige hundert Meter weiter in der Galerie Esther Schipper in der Potsdamer Straße zu sehen.
Das Hauptinteresse der Künstlerin liegt auf dem experimentellen Umgang mit dem Medium des analogen Films, das sie gleichzeitig in Skulpturen überführt. Projektoren rattern, Filmrollen werden zu kinetischen Installationen. Aber auch die Bilder, die sie einfängt sind von nostalgischer Schönheit. Als Betrachterin hängt man beim Anschauen der Arbeiten zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Realität und Fiktion. So findet Rosa Barba in ihrer Präsentation in der Neuen Nationalgalerie einen ganz eigenen Zugang zur Architektur von Mies van der Rohe und zum Studio von Alexander Calder, in dem sie ebenfalls gefilmt hat.
Im Radio bei Detektor.FM erzählt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr, warum sie Rosa Barba für eine der interessantesten Künstlerinnen ihrer Generation hält. Außerdem gibt sie Tipps für den aufziehenden Kunstherbst.