Der 1976 in Kapstadt geborene und in Berlin lebende Künstler ist bekannt für seine Aktionskunst mit autobiografischen Bezügen, in der er Malerei und Zeichnung in den dreidimensionalen Raum ausweitet. Seine Kreide- oder Kohlebilder finden sich auf Mauern, in Museums- oder Galerieräumen wieder, meist zieht Rhode sich selbst oder andere als handelnde Person in diese Bilder ein.
In der Mitteilung vom Museum Haus Konstruktiv, das den Preis seit 2007 zusammen mit der Zurich Insurance Group vergibt, heißt es: "Ob choreografiert oder improvisiert, Rhode versteht die Zeichnung als etwas mit Raum und Kontext Verwobenes, das schlussendlich in Form von Fotosequenzen, Videos oder Objekten festgehalten wird. Ausgehend von Wandzeichnungen - etwa eines Fahrrades, wie es sich Kinder im südafrikanischen Township vergeblich wünschten - entwickelte Robin Rhode eine künstlerische Praxis, die alltägliche Beobachtungen, politische Statements, Sehnsüchte - und im aktuellen Werk auch kunsthistorische Referenzen - klug und humorvoll in teils slap-stickartigen Gesten erfahrbar werden lässt."
Der Zurich Art Prize ist mit 100 000 Schweizer Franken (circa 85 000 Euro) dotiert, dies beinhaltet 80 000 Schweizer Franken für die Produktion einer Einzelausstellung im Museum Haus Konstruktiv (25. Oktober bis 13. Januar 2019) sowie ein Preisgeld von 20 000 Schweizer Franken. Die Jury lobte vor allem jüngere Arbeiten von Rhode, in denen sich der Künstler mit dem Vokabular des Konstruktivismus und Überlegungen zur Farbtheoretie auseinandersetzt.
Rhode hat Kunst in Johannesburg studiert, seit 2002 lebt er in Berlin. Er wird von den Galerien Kamel Mennour (Paris), Lehmann Maupin (New York/Hongkong/Seoul), Stevenson (Kapstadt) und Tucci Russo (Turin) vertreten.