Die in Berlin lebende polnische Künstlerin Agnieszka Polska (Jg. 1985) ist mit dem renommierten Preis der Nationalgalerie ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung am Freitagabend im Gegenwartsmuseum Hamburger Bahnhof hob die Jury die poetische und gefühlsbetonte Spannung in Polskas Werk hervor.
Sie behandele in ihren Filmen, Fotografien und zeichentrickbasierten Videos einige der dringendsten Fragen unserer Zeit, hieß es. Statt eines Geldpreises erhält die Gewinnerin eine Einzelausstellung in einem der Häuser der Nationalgalerie und eine begleitende Publikation.
Der Preis wird durch den Verein Freunde der Nationalgalerie ermöglicht. Dieses Jahr waren alle vier Nominierten Frauen - neben der in Lublin geborenen Polska waren dies Sol Calero aus Venezuela, Iman Issa aus Ägypten und Jumana Manna aus den USA.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, das mache einmal mehr deutlich, welcher Gewinn an künstlerischer Vielfalt mit der Gleichberechtigung von Künstlerinnen und Künstlern verbunden sei.
Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Monica Bonvicini, Omer Fast und Cyprien Gaillard. Die Gewinnerin 2015, Anne Imhof, hatte in diesem Jahr bei der Kunst-Biennale in Venedig für die Gestaltung des deutschen Pavillons den Goldenen Löwen bekommen.
Erneut wurde bei der Gala auch der mit 10 000 Euro dotierte Förderpreis für Filmkunst verliehen. Er ging an die Österreicherin Sandra Wollner (Jg. 1983) für ihren Film "Das unmögliche Bild" (2016).
"Sandra Wollner überzeugte die Jury mit ihrer virtuosen Beherrschung der filmischen Sprache, die sie mit großer Genauigkeit, mit Kreativität und Leichtigkeit einsetzt", hieß es. Der Förderpreis wurde zum vierten Mal in Zusammenarbeit mit der Deutschen Filmakademie vergeben.