Frankreich

Polizei hält Kunstprojekt für Cannabis-Farm - und zerstört es

Polizisten haben eine rund 4.000 Quadratmeter große Kunstinstallation der ersten Architekturbiennale von Lyon zerstört, weil sie sie für eine Cannabis-Farm hielten

Dies meldet die französische Zeitung "Le Progrès". Die Installation mit dem Titel "Aire D'attente (Waiting Area)" des Künstlers Thierry Boutonnier und des Architekturbüros Fabriques Architectures Paysages war endstanden für die erste Ausgabe der Architekturbiennale in Lyon, die vom 8. Juni bis zum 9. Juli lief. Für die rund 4.000 Quadratmeter große Installation in dem Stadtteil La Confluence hatten die Künstler ein landwirtschaftliches Ökosystem aus Gerste, Hanf und Lein gepflanzt.

Laut der Website der Architekturbiennale sollte das Werk "einen still liegenden Ort neu beleben, der in Zukunft bedeutenden Veränderungen ausgesetzt sein wird". Ziel des Projektes war es, eine verlassene Industriebrache in eine Farm mit ökologischen Baustoffen zu verwandeln, und so den Stadtteil La Confluence zu einer der ersten komplett nachhaltigen Nachbarschaften in Frankreich zu machen.

Die Polizisten hatten die Installation am 26. Juni während einer Routinestreife entdeckt und beim Kommissariat gemeldet. Im Anschluss wurden alle Pflanzen der Installation zerstört. Laut der zuständigen Kommissarin, seien sich die Polizisten sich dessen bewusst gewesen, dass es sich bei dem Fund um Nutzhanfpflanzen handelt, die im Vergleich zu Cannabis einen viel geringeren THC-Gehalt enthält). Um Verwirrung zu vermeiden, hätten sie die Pflanzen aber trotzdem entfernt.