Es war eine anstrengende und langwierig inszenierte Trennung: Mehr als drei Monate lang liefen sich Marina Abramović und ihr damaliger Partner Ulay 1988 auf der Chinesischen Mauer entgegen. Wenn sie sich begegneten, wollten sie sich endgültig trennen - nach jeweils rund 2500 Kilometern Fußweg. Wenn nachts ihre Beine schmerzten, fragte sie sich, ob sie überhaupt noch einen einzigen Kilometer gehen könne. Dann spürte sie aber eine Stärke in sich, wie sie es danach nie wieder erlebt hat.
Von dieser prägenden Erfahrung erzählt Marina Abramović im Gespräch mit Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr, das in der aktuellen Folge des Podcasts "Kunst und Leben" zu hören ist. Außerdem verrät sie, warum sie im Moment der Begegnung wütend auf Ulay war - denn der hatte sich an einen zentralen Punkt der Abmachung nicht gehalten. Wut ist eine zentrale Emotion in ihrer Kunst, die sie auch für gesund und befreiend hält.
Für eine Ausstellung in Shanghai ist die Künstlerin nun erstmals seit der Performance "The Lovers, The Great Wall Walk" wieder nach China gereist. In der aktuellen Schau "Transforming Energy" müssen die Besuchenden selbst aktiv werden. Es gehe darum, die Zeit anzuhalten, sagt Abramović. Wie das gehen kann, erzählt sie ebenfalls in dieser Podcastfolge.
"Kunst und Leben" ist ein Monopol-Podcast in Kooperation mit Detektor.FM. Zweimal im Monat behandeln wir darin alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Kuratorinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven. Den von Aileen Wrozyna moderierten Podcast können Sie auf allen gängigen Plattformen hören und abonnieren, oder direkt hier: