Wie so viele Veranstaltungen musste auch die Art Basel eine pandemiebedingte Pause einlegen. Doch nun soll sie ein Highlight im sowieso schon vollgestopften internationalen Kunstherbst werden. Vom 24. bis zum 26. September öffnet die Schweizer Kunstmesse ihre Tore für alle Kunstinteressierten. In den Tagen davor gilt "by invitation only". 273 Galerien aus 33 Ländern werden laut Veranstalter dieses Jahr auf der Art Basel anwesend sein. Dazu zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die in weiteren Messehallen oder der Stadt ausstellen.
Aber worum geht es eigentlich auf der Art Basel? Und ist der internationale Messezirkus noch zeitgemäß, nachdem auch die Kunstwelt in der Corona- und Klimakrise ihre globalen Mega-Events mit unzähligen Flugreisen und Kunsttransporten hinterfragt? Diesem Thema geht die neue Folge des Monopol-Podcasts mit Detektor.FM nach.
Neben dem reinen Verkaufsevent ist die Art Basel, die es seit 1970 gibt, auch ein Seismograf für die Kunstwelt und bildet aktuelle Markttrends ab. Was wird gekauft? Welche Künstlerin oder welcher Künstler ist besonders begehrt? Und welche neuen Sammlerinnen und Sammler sind auf dem Markt aktiv? Wie das funktioniert und was die Art Basel ausmacht, erklärt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr im Gespräch mit Moderatorin Sara Steinert. Außerdem erzählt sie von eigenen Basel-Erfahrungen und wagt eine Prognose, welche Art von Messe in der Post-Corona-Zeit noch eine Zukunft haben wird.
Wie es sich für einen Künstler anfühlt, wenn seine Werke auf einer Kunstmesse plötzlich als bloße Ware neben tausenden anderen Produkten gehandelt werden, erzählt der Berliner Julius von Bismarck, der 2015 während der Art Basel auf einer sich drehenden Scheibe gewohnt hat und auch 2021 wieder ein spektakuläres Messeprojekt plant, diesmal mit einer bewegten Boje. "Für einen Künstler ist das ein bisschen schockierend", sagt er über die Erkenntnis, als einer von vielen auf einem Marktplatz vertreten zu sein. Allerdings sei es natürlich auch relevant zu sehen, welche Art von Kunst sich gerade verkauft - und dafür gebe es keinen besseren Ort als die Art Basel.
Marc Spiegler ist seit 2007 Direktor der Messe, und auch er kommt im Podcast zu Wort. Er ist überzeugt: Kunst vor Ort anschauen und kaufen ist unersetzlich. Trotzdem setzen viele Galerien (und das nicht erst seit Corona) auf Hybrid-Modelle. Die meisten Werke kann man sich beispielsweise in digitalen Viewing-Rooms im Netz anschauen. Aber gemeinsam mit anderen Kunstsammlerinnen und Sammlern Champagner trinken, Kontakte knüpfen und das Kunsterlebnis des Jahres begehen - das geht natürlich nach wie vor nur vor Ort in Basel.