Louise Bourgeois war bereits über 70 Jahre alt, als ihre Weltkarriere 1982 mit einer Retrospektive im Museum of Modern Art begann. In den folgenden 25 Jahren schuf sie einige ihrer spektakulärsten Skulpturen – die bronzene Spinnenskulptur etwa, die 2007 in der Tate Modern gezeigt wurde, oder die "Zellen": Gitterkäfige, in denen Kleidungsstücke, Möbel und andere symbolische Objekte drapiert sind wie Schlüssel zum Unbewussten.
Der schöpferische Impuls all ihrer Arbeiten sei in ihrer Kindheit zu finden, sagte die Jahrhundertkünstlerin einmal. Immer wieder hat die 1911 in Paris geborene und 2010 in New York verstorbene Künstlerin die Bewunderung für ihre "Maman" in ihr Werk einfließen lassen – und das Trauma bearbeitet, das der Vater hinterließ, als er sich die Hauslehrerin zur Geliebten nahm. Liebe, Eifersucht, Einsamkeit; Leben, Körper, Geburt wurden zu zentralen Themen ihres vielschichtigen Werkes.
Das Kunstmuseum Basel wirft jetzt einen besonderen Blick auf Bourgeois‘ Werk: Nicht ein Kurator, sondern die US-Künstlerin Jenny Holzer hat die Schau zusammengestellt. Wie haben die beiden sich kennengelernt? Wie interpretiert Holzer das Werk ihrer 2010 verstorbenen Kollegin? Welche Bedeutung spielt die Verwendung von Text im Werk beider Künstlerinnen, wie verarbeiten sie Themen wie Mutterschaft und Sexismus? Und welche Bedeutung hat Bourgeois für eine heutige Generation von Künstlerinnen und Künstlern? Diesen Fragen gehen wir in einer neuen Folge des Monopol-Podcasts nach. Mit Moderatorin Sara Steinert sprechen Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr und der stellvertretende Chefredakteur Sebastian Frenzel, der mit Jenny Holzer über Louise Bourgeois gesprochen hat.
"Kunst und Leben" ist ein Kunst- und Kulturpodcast von Monopol in Kooperation mit Detektor FM. Monopol-Redakteurinnen und Redakteure sprechen zweimal im Monat über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven.
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