Die 42. Ausgabe wurde am Donnerstag vom spanischen Königspaar Felipe VI. und Letizia eröffnet. Für viele Schlagzeilen und Debatten sorgte zum Auftakt eine hyperrealistische Nachbildung der "Leiche" Picassos, die ein für den Künstler typisches blau-weiß-gestreiftes Ringelshirt trägt und auf einer Art Grabstein aufgebahrt ist.
Neben dieser Skulptur sind im Messezentrum IFEMA der spanischen Hauptstadt zahlreiche weitere Werke von Picasso zu sehen, der zusammen mit dem Franzosen Georges Braque als Begründer des Kubismus gilt. Ein Gastland gibt es dieses Jahr bei der ARCO nicht. Schwerpunktthema ist "Das Mittelmeer: Ein rundes Meer".
Mit seiner Aufsehen erregenden Skulptur "Aquí murió Picasso" (Hier starb Picasso) prangert der spanische Künstler Eugenio Merino nach einer Mitteilung der ADN-Galerie aus Barcelona die Ausbeutung der Figur des Jahrhundertkünstlers für kommerzielle und touristische Zwecke vor allem in Picassos Geburtsstadt Málaga an. Schnell bildeten sich vor dem Werk, das für 45 000 Euro zu haben ist, "lange Schlangen von Schaulustigen", wie die Zeitung "El País" berichtete.
Alles für die Likes?
Viele machten mit ihren Handys Fotos oder gar Selfies. Das Blatt "La Vanguardia" kommentierte: "Der todsichere Weg, um auf Instagram Erfolg zu haben". Es waren vorerst alles geladene Gäste, darunter Politiker, Kunsthändler, Sammler und Journalisten, denn die Messe sollte für das allgemeine Publikum erst am Freitag eröffnet werden. Bis Sonntag erwarten die Veranstalter mindestens 90 000 bis 100 000 Besucher. Etwa so viele (93 000) waren zuletzt im Februar 2020 kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie gezählt worden.
An der "Arco 2023" nehmen insgesamt 211 Galerien aus drei Dutzend Ländern teil. Nach Gastgeber-Land Spanien ist Deutschland mit 29 Galerien am stärksten vertreten. Mit von der Partie sind unter anderem die Münchner Galerie Jahn und Jahn, Levy aus Hamburg und Berlin, die Frankfurter Galerie von Bärbel Grässlin, Jochen Hempel aus Leipzig und Kadel Willborn aus Düsseldorf.