Zeichnungen seien ein vernachlässigtes Medium, findet der Berliner Künstler Peter Lindenberg. Daher gestaltet er jetzt eine leerstehende Verkaufsfläche zur Pop-up Ausstellung um. Auf insgesamt 120 Metern Baumwollstoff zeichnet Lindenberg bis in vier Meter Höhe mit Grillkohle Architektur, Gestalten, Gesichter aus dem Bekanntenkreis oder der Filmgeschichte. Die Motive stehen in Kontrast zueinander. Er beschreibt seine Projektionen als "Kopfkino", Erlebnisse speicherten sich in seinem Kopf ab und finden durch das Zeichnen ihren Weg auf die Leinwand, zurück nach draußen.
"Ich will kein Sklave meines eigenen Konzeptes sein", erläutert der Künstler sein spontanes Vorgehen. Noch bis zum 9. Februar kann man ihm in der Tauentzienstraße 6 in Berlin beim Arbeiten zusehen. Ab 10. Februar soll "Maximum art vs. minimal media" ausgestellt werden. Der Eintritt ist frei.
Bezahlt wird mit Kunst
Die Standortauswahl ist eher zufällig, der Künstler wohnt in der Nähe und beobachtete über Monate den Verfall der leeren Räume. Mit der Hausverwaltung einigte er sich darauf, dass er die Räume bis zum 1. März nutzen darf, ab dann werden sie neu vermietet. Lindenberg muss in der Zeit der Nutzung nur für Nebenkosten aufkommen, die er mit seiner Kunst bezahlt. Insgesamt wird er vier Wochen am Werk gearbeitet haben.
Was ab dem Zeitpunkt mit dem Werk passiert, ist noch unklar. "Vielleicht wird es nach Shanghai verschifft", sagt Lindenberg. "Ich stelle meine Kunst oft in China aus. Die Räume sind größer und ich habe dort eine befreundete Galeristin. Auch ihr Gesicht habe ich hier gezeichnet."