Kalifornien

Peinliche Panne bei Porsche-Auktion

Der Porsche Typ 64 im Mai bei der Vorstellung bei Sotheby's in London
Foto: dpa

Der Porsche Typ 64 im Mai bei der Vorstellung bei Sotheby's in London

Eigentlich wollte das Auktionshaus Sotheby's einen Porsche Typ 64 von 1939 für mindestens 20 Millionen Dollar versteigern. Doch dann leistete sich der Auktionator einen fatalen Fehler – und die Versteigerung musste abgebrochen werden

Die Auktion von RM Sotheby's, einem kanadischen Ableger des großen Auktionshauses, war während der kalifornischen Monterey Car Week gut besucht, als ein Highlight der Versteigerung aufgerufen wurde: ein auch als "Berlin-Rom-Wagen" bekannter Porsche Typ 64 aus dem Jahr 1939, das erste Auto mit dem "Porsche"-Schriftzug auf der Frontpartie. Nur drei Exemplare des Typs wurden gebaut, davon ist ein Exemplar bei einem Unfall zerstört worden. 

"Dies ist das einzige noch existierende Exemplar, das von Ferdinand Porsche persönlich gefahren wurde", rief der Auktionator – und begann die Versteigerung bei 30 Millionen US-Dollar. Irritation im Saal. In einem auf Youtube geteiltem Video hört man Stimmen aus dem Publikum, die den Auktionator korrigieren: "13 Millionen". Doch die Zahl 30 Millionen erschien sofort auch auf den Leinwänden des Auktionshauses. Lachen und Raunen im Publikum. Der Auktionator rief in Schritten von zehn Millionen Dollar immer neue Gebote auf, bis der Preis schnell auf 70 Millionen Dollar stieg. 

Doch dann korrigierte sich der Auktionator endlich: Statt 30 und 70 Millionen Dollar habe er 13 Millionen und 17 Millionen Dollar gemeint. Auch auf den Leinwänden wurde der Preis berichtigt. Doch zu spät: Buhrufe, Gelächter und Leute, die den Saal verlassen. Die Auktion wurde abgebrochen. 


"Was für ein Betrug", zitieren später Zeitungen einen Sammler. War es ein Missverständnis oder ein schlechter Scherz? "Da hat sich Sotheby’s selbst ins Knie geschossen." Und: "Bei Banksy hat’s funktioniert. Hier nicht."

"Wenn der Auktionator, nachdem er seinen Fehler bemerkt hatte, sich entschuldigt hätte, vielleicht einen Witz gemacht hätte und dann, in aller Ruhe, von vorne begonnen hätte, wäre die Sache vielleicht noch zu retten gewesen", sagt Markus Eisenbeis vom Kölner Auktionshauses Van Ham dem "Spiegel". "Das war von vorne bis hinten unprofessionell, und zwar nicht nur vom Auktionator, sondern auch von den anderen Mitarbeitern, die es einfach so laufen ließen."

Im Online-Auktionskatalog wird der Porsche Typ 64 nun weiterhin angepriesen: "Noch immer verkäuflich!"