Die Fiac ist traditionell die Kunstmesse mit der schönsten Location – die allerdings in diesem Jahr renoviert wird. Ins Zelt wie die Frieze in London musste die französische Herbstmesse trotzdem nicht ziehen. Mit dem Grand Palais Éphémère steht eine 10 000 Quadratmeter große temporäre Ersatzhalle direkt auf dem Champ de Mars bereit, eine nach Prinzipien der Nachhaltigkeit errichtete Holzkonstruktion mit einer transparenten Haut. Über 160 Galerien aus 25 Ländern werden erwartet – ein deutlicher Rückgang gegenüber der letzten Vor-Corona-Ausgabe 2019, als noch knapp 200 Galerien vertreten waren, aber doch ein entschlossener Neuanfang nach der Pandemie.
Die wichtigsten französischen und internationalen Player sind auf jeden Fall dabei, von Chantal Crousel, Perrotin und Thaddaeus Ropac bis zu Pace, Hauser & Wirth, Zwirner und Gagosian. Bei den Förderkojen für junge Galerien sind unter anderem Sweetwater und Noah Klink aus Berlin und Weiss Falk aus Basel vertreten. Unterstützt werden auch einige monografische Ausstellungen, darunter Thomas Bayrle bei Neugerriemschneider (Berlin) oder Cheikh Ndiaye bei Cécile Fakhoury (Elfenbeinküste).
Trotz der immer noch bestehenden Reiseeinschränkungen erscheint die Fiac extrem international, mit Galerien aus Asien, Nordamerika und Afrika – im Zweifelsfall können ausländische Galerien lokale Kräfte für die Standbetreuung engagieren. Das während der Pandemie ausgebaute Online-Angebot soll aber trotzdem parallel noch aufrechterhalten werden. Bei den Fiac Online Viewing Rooms sind insgesamt über 200 Galerien vertreten.
Wer persönlich nach Paris reist, wird allerdings mit einem umfassenden Rahmenprogramm belohnt. Die Ausstellung "Fiac Hors Les Murs" bespielt zentrale Orte in der Stadt mit Skulpturen und Installationen. So sind im Jardin des Tuileries rund 20 Werke von Eric Fischl, Norbert Kricke und anderen zu erleben, dazu gibt es ein Performanceprogramm, und am 21. Oktober laden die Pariser Galerien zu einer langen Nacht voller Events. Dazu kommt das hochkarätige Ausstellungsprogramm der Institutionen, von Georgia O’Keeffe und Georg Baselitz im Centre Pompidou über Marlene Dumas im Musée d’Orsay und Anne Imhof im Palais de Tokyo bis zur Eröffnungspräsentation der Fondation Pinault in der Bourse de Commerce.