Oscar Niemeyer gilt nicht nur als Wegbereiter der brasilianischen Moderne, sondern auch als einer der produktivsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Als er im Dezember 2012 kurz vor seinem 105. Geburtstag starb, hatte er mehr als 600 Projekte realisiert – und offenbar noch weit mehr in der Tasche.
Schon 2020 wurde an der Oberkante eines Leipziger Industriebaus eine spektakuläre weiße Kugel von fast zwölf Meter Durchmesser realisiert und als letzter Niemeyer-Bau gefeiert. Dass das voreilig war, zeigt sich jetzt in der Provence. In den Weinbergen des Château La Coste in Aix-en-Provence eröffnet jetzt ein von Niemeyer entworfener Pavillon für die Öffentlichkeit.
Der Pavillon, der Ausstellungsraum und Auditorium zugleich ist, befindet sich hinter einer geschwungenen Fassade aus Glas, die zu einer knapp 120 Quadratmeter großen Galerie führt. Und wie so viele Werke des Brasilianers wirkt der Bau futuristisch und schmiegt sich doch sanft in seine Umgebung ein. Auf dem Areal des Luxushotels Château La Coste gesellt sich der Niemeyer Pavillon zu bereits existierenden Auftragsarbeiten renommierter Künstlerinnen und Architekten wie Jean Nouvel, Tadao Ando, Jenny Holzer und Ai Weiwei. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten letzten Bau des Brasilianers.