Die Gemälde wurden am Montagmorgen in Washington in Anwesenheit des Präsidentenpaares enthüllt. Die beiden Künstler sind die ersten afroamerikanischen Maler, die von dem Museum beauftragt wurden, ein Präsidentenpaar zu malen. "Beide sind als Künstler enorm erfolgreich, aber mehr noch, sie machen Kunst, die das Potential und die Kraft des Porträts im 21. Jahrhundert reflektieren", sagt Museumsdirektor Kim Sajet.
Kehinde Wiley inszeniert in großformatigen, barockartigen Porträts afroamerikanische Rap- und Sport-Stars wie Heilige und weltliche Herrscher, selbstbewusst und mit Attributen der Macht. Wiley-Bilder beziehen ihre Kraft auch daraus, dass Nachfahren von Sklaven wie deren damalige Herren dargestellt sind. Anderseits spielt der 1977 in Los Angeles geborene Maler ironisch mit der in der Hip-Hop-Kultur verbreiteten Sehnsucht nach Erlöserfiguren und Märtyrer.
Die 1973 geborene Amy Sherald aus Baltimore ist bekannt für ihre Porträts afroamerikanischer Frauen. Mit diesen Bildern untersucht sie, wie Identität konstruiert und performt wird in Abhängigkeit zu den sozialen und politischen Erwartungen.