Jahresprogramm

Nürnberger Museum rückt 2018 Fotografie und Wandern in den Blickpunkt

In zwei Sonderausstellungen will das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg in diesem Jahr das Spannungsfeld zwischen Fotografie und Kunst sowie die Kulturgeschichte des Wanderns in den Blickpunkt rücken

Museums-Chef Ulrich Großmann hofft dabei auf eine ähnlich große Publikumsresonanz wie bei der Luther-Ausstellung im Jahr 2017, wie er am Dienstag bei der Vorstellung des aktuellen Jahresprogramms sagte.

Mit der Ausstellung "Licht und Leinwand - Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert" beleuchtet das Museum eine Epoche, in der sich Fotografien und Daguerreotypien einen Platz neben der klassischen Malerei zu erobern begannen. Damit wurde das neue Medium zwar einerseits zur Konkurrenz, anderseits aber auch zur Hilfestellung für die traditionelle Kunstform, berichtete Kuratorin Leonie Beiersdorf. Die Ausstellung mit 240 Exponaten ist vom 15. Mai bis zum 9. September zu sehen.

Dem populären Thema "Wandern" widmet sich die zweite große Sonderausstellung des Germanischen Nationalmuseums. Unter dem Titel "Wanderland" wollen die Ausstellungsmacher die Kulturgeschichte einer Freizeitbeschäftigung ergründen, die noch vor der Entwicklung von Kutsche und Eisenbahn eher als Mühsal empfunden worden war. Demselben Thema widmet sich in diesem Jahr unter dem Titel "Wanderlust" bereits die Berliner Nationalgalerie - eine zufällige zeitliche Parallele, wie Kuratorin Claudia Selheim berichtete.

Insgesamt umfasst das GNM-Jahresprogramm 2018 sieben Ausstellungen - darunter die an diesem Donnerstag (1. Februar) öffnende Studio-Ausstellung "Warenzauber in Produktplakaten und Werbefilmen".

Im Jahr 2017 hatten das Museum samt der Ausstellung auf der Nürnberger Kaiserburg nach Angaben von Museums-Chef Großmann mehr als 405 000 Kulturinteressierte besucht - knapp 15 Prozent mehr als im Jahr 2016. Großmann räumte allerdings ein, dass dazu nicht unwesentlich die in seinem Haus gezeigte Ausstellung des "Hauses der bayerischen Geschichte" zu Kaiser Karl IV. beigetragen habe. Allein sie habe im Winterhalbjahr 2016/2017 rund 100 000 Besucher angelockt.