Kunstmesse

Frieze versucht sich in Los Angeles

Los Angeles war bislang nicht sehr freundlich zu seinen Kunstmessen. Jetzt versucht die Frieze, die Hollywoodstadt zu erobern

Ewiger Sonnenschein hin oder her, in Los Angeles scheiterten in den letzten Jahren die Kunstmessen Fiac und ein Ableger der Paris Photo. Zu wenig altes Geld in der Stadt, während das junge nicht in Kunst investiert. Jetzt versucht es die Frieze, die Hollywoodstadt zu erobern – und zwar buchstäblich. Denn als Location für die erste Ausgabe der Frieze Los Angeles hat sich das Londoner Messeunternehmen die Paramount Pictures Studios ausgesucht.

Mit rund 70 Galerien ist das Angebot zunächst überschaubar, aber hochkarätig: Neben Gagosian, David Zwirner und Hauser & Wirth sind auch Thaddaeus Ropac, Lisson Gallery, Pace Gallery, Jeffrey Deitch oder Kurimanzutto dabei. Aus Deutschland kommen unter anderem Esther Schipper, König und Sprüth Magers, die bereits eine Zweigstelle in Los Angeles betreiben.

Victoria Siddall, Direktorin der Frieze-Messen, gibt sich optimistisch: "Los Angeles hat eine extrem reiche kulturelle Landschaft und beherbergt viele fantastische Museen, Galerien und Kunsthochschulen. Deswegen war es nach London und New York die perfekte Wahl."

Als lokale Messechefin wurde Bettina Korek engagiert, die als Gründerin der innovativen Kunstproduktionsplattform For Your Art in der lokalen Kunstszene fest verankert ist. Sie findet, dass die kreativen Communitys in ihrer Heimatstadt die fortschrittlichsten der Welt sind. "Hier gibt man nichts auf Hierarchien zwischen den Disziplinen." Eine neue Welle von Künstlern, Galerien und Institutionen sei in den letzten Jahren in die Stadt geströmt, der Moment für eine gemeinsame Initiative der Kunstszene ideal.

Eine spannende Kulisse im wahrsten Sinne des Wortes hat Ali Subotnick als Organisatorin der "Frieze Projects" zur Verfügung: Sie installiert die Werke im "New York Street backlot", dem nachgebauten Mini-New-York der Paramount Studios. Hier kann man sich unter anderem von Künstlerin und "Psychic Art Advisor" Lisa Anne Auerbach beraten lassen – das könnten interessante Käufe werden.

Wo eine Messe etabliert wird, lassen auch die Nebenmessen nicht lange auf sich warten. Zur Frieze-Woche heißt die interessanteste von ihnen Felix LA und findet in einem Hotel statt. Vom 14. bis 17. Februar werden 29 Aussteller im Hollywood Roosevelt Hotel auf die Sammler warten, darunter Galerien wie Kavi Gupta aus Chicago, White Columns aus New York und Neue Alte Brücke aus Frankfurt am Main. Gründer Dean Valentine, leidenschaftlicher Sammler und im Hauptberuf Komponist für Hollywoodfilme, sagt, er wolle eine Kunstmesse machen, die sich nicht wie eine Kunstmesse anfühlt – experimenteller, intimer, angenehmer. Und der größte Trumpf: Die Besucher dürfen auch in den Pool.