Um es vor der "völligen Vereinnahmung" zu schützen, müsse das Bauhaus "erst mal beerdigt werden, damit man es irgendwie überhaupt wieder nutzen kann", sagte Kamerun (56) der Deutschen Presse-Agentur. Erst dann lasse sich wieder herausstellen, um welche Form neuen Denkens es bei der Kunst- und Architekturschule gehe: "eine wichtige Gegenreaktion auf Militarismus, Preußentum und Normierung."
Derzeit drohe ein Ausverkauf und eine rein museale Bedeutung, das Bauhaus scheine weltweit vermarktbar. "Selten habe ich das erlebt, dass so ein Jubiläum anscheinend für alle zu feiern ist." An der Berliner Volksbühne will Kamerun das Bauhaus symbolisch zu Grabe tragen. "Das Bauhaus – Ein rettendes Requiem" wird im Juni uraufgeführt.
Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 von Architekt Walter Gropius in Weimar gegründet. Nach Umzügen nach Dessau und Berlin wurde es 1933 von den Nazis geschlossen. Deutschlandweit erinnern in diesem Jahr mehr als 500 Veranstaltungen an die Gründung.