"Africa" von Toto aus dem Jahr 1982 wird zum viralen Internet-Hit, und plötzlich hört man ihn wieder überall. Aber wer hört den Song, wenn er im Loop in der afrikanischen Wüste gespielt wird? In der Namib-Wüste hat der namibisch-deutsche Künstler Max Siedentopf nach eigenen Angaben sechs Lautsprecher in einem Kreis auf schneeweißen Sockeln platziert. Sie sind um einen siebten, etwas höheren Sockel angeordnet, auf dem ein solarbetriebenr MP3-Player liegt. Der Titel der Installation ist "Toto Forever", und "Africa" von Toto spielt in einem Endlosschleife, "bis in alle Ewigkeit", heißt es in einer Mitteilung von Siedentopf. Das Werk sei eine Hommage an den wahrscheinlich populärsten Song der vergangenen vier Jahrzehnte, so der Künstler. Die genaue Position von "Toto Forever" ist nicht bekannt. Auf Siedentopfs Website gibt es aber eine Karte, die den ungefähren Standort zeigt - allerdings ist auf der Karte das gesamte Wüstengebiet markiert. Eine Nachprüfung, ob die Installation existert, ist also schwer möglich.
Max Siedentopf, 1991 geboren, lebt und arbeitet derzeit in London. In diesem Herbst installierte er Ferngläser auf der Aussichtsplattform des Museums Tate Modern in London, mit denen die Besucher die benachbarten Apartments beobachten können. Damit reagierte der Künstler auf die Beschwerden, der Anwohner, deren Wohnungen vom Museum aus zu sehen sind. Die beliebteste Attraktion seien die Nachbarn, sagte Siedentopf damals.
Der Song "Africa" von Toto wurde im Herbst 2017 zum unwahrscheinlichen Hit, der sich meme-artig im Internet verbreitete. Die Erklärungen dafür sind vielfältig, aber liegt vermutlich an einem Zusammenspiel von Nostalgie und an der Mehrdeutigkeit des Texts, die zur Verbreitung des Lieds beigetragen haben. David Paich, Ko-Autor des Lieds und Keyboarder der Rockband, sagte über den Song: "Ein weißer Junge versucht ein Lied über Afrika zu schreiben, aber er war nie dort, und er kann nur darüber schreiben, was er im Fernsehen gesehen hat oder woran er sich erinnert." Auch Paich war nach eigenen Angaben noch nie in Afrika, als das Stück geschrieben wurde.